Brennstoffzelle im Dreikammersystem
Experimente:
Brennstoffzelle im Dreikammersystem
Das Dreikammersystem
In diesem Modell sind zwei Membranen (KAM an der Anode, AAM an der Kathode) im
Einsatz. Sie werden durch einen dünnen Wasserfilm voneinander getrennt, in dem das bei der
Reaktion entstehende Wasser gebildet wird. Die H3O+-Ionen
passieren die KAM, die OH--
Ionen die AAM in diesen Zwischenraum hinein. Dieses Modell entspricht nicht den
technischen Brennstoffzellen, erfüllt aber die Kriterien für einen kontinuierlichen
Langzeitbetrieb, da sich die Zusammensetzung der Elektrolytlösung hierbei nicht ändert.
Als Kationenaustauschermembran wird Nafion® 350, als Anionenaustauschermembran wird
Thomapor® (Fa. Reichelt Chemietechnik) verwendet.
Wie schon im Zweikammersystem beschrieben, wirkt auch hier die Verwendung von reinem
Sauerstoff als Oxidationsmittel leistungssteigernd.
Durchführung: Versuch 7
Bedingungen:
Nafion®-350 KAM an der Anode
Thomapor®-AAM an der Kathode
Elektrolyt an der Anode: Schwefelsäure (c = 0,025 mol/l)
Elektrolyt an der Kathode: Kaliumhydroxidlösung (c = 0,05 mol/l)
Betriebsgase: Wasserstoff, Luft
Auswertung:
Durch Auftragen von Stromstärke gegen Spannung erhält man die Kennlinie der
Brennstoffzelle:
Der Betriebsbereich dieser Zelle ist an der Kennlinie nicht einfach festzustellen, da der
Kurvenverlauf schon fast linear ist. Der Spannungsabfall ist zwischen den
Stromstärken von 0,1 bis 0,4 mA (Betriebsbereich) im
Vergleich gering, beträgt aber insgesamt über 40 %. Die Maximalleistung erreicht die Zelle bei
0,4 mA. Im Bereich zwischen 0,35 und 0,4 mA steigt die Leistung allerdings nur sehr leicht,
deswegen empfiehlt sich auch hier ein Betrieb unterhalb der Maximalleistung, um noch
genügend Spannung zu erhalten.
Zu sehen ist, dass die Leerlaufspannung und die Leistungsfähigkeit der Zelle hier den
niedrigsten Wert erreichen. Wie schon im Schritt vom Einkammer- zum Zweikammersystem
sind die Gründe hierfür der jetzt noch höhere Innenwiderstand der Membranen und der
Wasserfilm zwischen ihnen.
Verwendung von Sauerstoff
Durch Verwendung von reinem Sauerstoff als Oxidationsmittel lässt sich die Leistungsfähigkeit
der Zelle deutlich steigern. Das folgende Diagramm zeigt den Effekt:
Die Verwendung von Sauerstoff steigert die Leistung dieser Zelle um 50 %. Sie erreicht ihr
Leistungsmaximum mit 0,1518 mW bei einer Stromstärke von 0,6 mA. Der Betriebsbereich
liegt zwischen 0,35 und 0,6 mW, da sich in ihm die Leistung nur geringfügig ändert. Wie auch
unter Luftbetrieb fällt in diesem Bereich die Spannung jedoch deutlich ab, im Vergleich
allerdings nur um 0,11 V, also um ca. 18 %.
Für das Versuchsmodell im Dreikammersystem empfiehlt sich Sauerstoff als Oxidationsmittel
für einen langfristigen und wartungsfreien Betrieb bei ausreichender Leistung.
Zum Vergleich der Versuchsreihen aller beschriebenen Modelle: Vergleich der Ergebnisse
Weitere Texte zum Thema „Brennstoffzellen“