5.4 Stundenverlaufsplanung

Diese Stunde beginnt mit einem Versuch zur Untersuchung von Lebensmitteln. Zusätzlich werden an die Schüler Kalorientabellen verteilt. (Ein Klassensatz an Kalorientabellen kann z. B. kostenlos unter dieser Adresse bestellt werden. Die Ergebnisse der Experimente und die Kalorientabellen bietet eine gute Diskussionsgrundlage.

Anschließend kann die Frage aufgeworfen werden, wie die genauen Fettangaben auf den Lebensmittelverpackungen herausgefunden werden. Denn die von den Schülern angewendete Methode kann diese präzisen Angaben nicht liefern.
Die Schüler können hier eigene Ideen äußern und eventuelles Vorwissen einbringen.

Die Methode, die dann vorgestellt werden soll, ist die Soxleth-Methode. Falls die Apparatur in der Schule vorhanden ist, sollte diese zur Verdeutlichung der Erklärung mit einbezogen werden. Ansonsten kann eine Folie (Link 5.8.2.) als Erklärungsgrundlage dienen. Nach dem gemeinsamen Erarbeiten wird ein Informationsblatt ausgeteilt.

Im Anschluss wird die Frage aufgeworfen, ob nur auf die Fettmenge in Lebensmitteln geachtet werden sollte oder ob es auch Unterschiede bei den Fetten gibt. Dieser Stichpunkt wird in den meisten Kalorientabellen mit angesprochen, indem die Lebensmittel in Kategorien unterteilt werden. Diese Kategorien hängen nicht nur von der Fettmenge ab. Dies kann am Beispiel von Butter und Margarine diskutiert werden.

Die Ergebnisse leiten zu dem Thema der Fettkennzahlen über. Dazu bekommen die Schüler ein Informationsarbeitsblatt. Die Texte sollen gelesen werden um anschließend gemeinsam die chemischen Reaktionen zu erarbeitet.

Abschließend gibt es noch einige Übungsaufgaben zu dem Themengebiet der Fettkennzahlen, die in Kleingruppen gerechnet werden sollen. Da nicht alle der Aufgaben in dieser Stunde zu schaffen sind, sollen die restlichen Aufgaben als Hausaufgabe gerechnet werden. Die Ergebnisse werden dann in der nächsten Stunde verglichen.


5.5 Didaktisch-methodische Überlegungen

Die Stunde beginnt mit einem Experiment, um die Schüler für das Thema zu begeistern. Zusätzlich kann so ganz einfach eine Grundlage gelegt werden, auf der diskutiert werden kann. Dies ermöglicht einen einfachen Einstieg in ein recht komplexes und weit reichendes Themengebiet. Zudem verknüpft dieser Versuch die neuen Inhalte mit einer bereits bekannten Untersuchungsmethode.

Gut geeignet für das Experiment sind z.B. Käse, Salami, Margarine/Butter und Milch. Mit Ausnahme der Salami kann bei den übrigen zumindest bestimmt werden, welches der beiden Lebensmittel die fettreduzierte Variante ist. Bei der Salami funktioniert dies nicht. Dies zeigt sehr gut eine der Grenzen der Methode auf und ermöglicht es so auch weitere Grenzen des Versuches mit den Schülern anzusprechen und zu diskutieren.

Der Versuch kann nur grob quantitativ den Fettgehalt der Lebensmittel wiedergeben. Eine genaue Angabe wie z. B. auf den Verpackungen der Lebensmittel ist nicht möglich. Dies ermöglicht es dem Lehrer die Frage aufzuwerfen, falls sie nicht von den Schülern kommt, wie denn die genauen Fettgehalte bestimmt werden können. Diese Fragestellung wird die Schüler sicherlich interessieren. Die vorgestellte Methode ist gerade in der Naturstoffgewinnung und in vielen biochemischen Untersuchungen eine gängige Vorgehensweise.

Die Methode ist relativ leicht zu verstehen. Eine einfache Erklärung sollte hier also ausreichen um das Wissen bei den Schülern zu verankern. Um trotzdem das neue Wissen zu sichern kann ein Informationsblatt herausgegeben werden. Dies ist eine schnelle Art der Informationssicherung und erspart zeitintensivere Sicherungsvarianten.

Die aufgeworfene Frage, ob Fett in Lebensmitteln gleich Fett ist, interessiert die Schüler. Diese Frage bietet zudem die Möglichkeit, viel chemisches Wissen in einem interessanten Zusammenhang zu vermitteln. Des Weiteren werden Begriffe erläutert, die auch im Alltag immer wieder auftauchen und oft nicht verstanden werden. Gerade die Lebensmittel Butter und Margarine eignen sich hier gut als Anschauungsobjekt, da eines aus tierischen das andere aus pflanzlichen Fetten gefertigt wird. Auch der Herstellungsprozess der Margarine, die Fetthärtung, ist hier von Bedeutung.

Über die Frage, wie die Fette in Margarine und Butter experimentell unterschieden werden können, wird zu den Fettkennzahlen übergeleitet. Gerade für eine Berufsschulkasse sind diese Untersuchungsmethoden von Relevanz, da diese in vielen kleinen Betrieben immer noch angewendet werden. Dazu werden die neuen Inhalte erst mit einem Text erarbeitet und dann das neue Wissen in Übungsaufgaben angewendet. Diese Kenntnisse werden bei einer späteren Anwendung der Methode benötigt.

Das große Volumen der Aufgaben ermöglicht es den Schülern sich intensiv mit dem Wissen auseinander zu setzen, damit die Inhalte auch wirklich verstanden werden. Die Verlängerung der Arbeitsphase in den Hausaufgabenbereich ermöglicht es auch schwächeren Schülern, sich ausgiebig mit den Aufgaben zu beschäftigen. Dies verhindert, dass die Ergebnisse einfach nur von der Tafel abgeschrieben werden und der Inhalt nicht wirklich verstanden wird.


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Letzte Überarbeitung: 25. Juli 2006, Dagmar Wiechoczek