Das Fixieren

Experimente:
Versuch: Ein entwickeltes Bild ist noch lichtempfindlich
Versuch: Silberhalogenide werden durch Natriumthiosulfat löslich
Versuch: Die Reaktion von Natriumthiosulfat mit Salzsäure
Versuch: Die Herstellung einer Fixiererlösung
Versuch: Eine Fixierlösung mit Ammoniumchlorid
Versuch: Die Herstellung eines Schnellfixierers
Versuch: Verbrauchtes Fixierbad


Wenn du die Verarbeitung deines Fotos nach dem Entwickeln abschließen und es in dein Album einkleben würdest, hättest du nur wenig Freude daran.
Es würde, sobald es ans Licht gelangt, so stark nachdunkeln, dass du nach kürzester Zeit nichts mehr darauf erkennen könntest (-> Versuch).

Das liegt an den zahlreichen Silberbromidkristallen, die bei der Herstellung deines Fotos nicht belichtet wurden. Sie sind weiterhin lichtempfindlich und würden unter Lichteinfluss zu Silber reagieren.

Um das zu verhindern, müssen diese Silberbromidkristalle aus der fotografischen Schicht entfernt werden. Diesen Vorgang nennt man Fixieren des Bildes. Man spricht auch von Fixage.

Heute verwendet man dazu eine Natriumthiosulfatlösung (Na2S2O3 (aq.)) (-> Versuch).
Während des Fixierens wird das Silberbromid über mehrere Zwischenschritte in wasserlösliche Verbindungen überführt: (-> Versuch).

(1)     2 AgBr (s.) + Na2S2O3 (aq.) ———> Ag2S2O3 (schwer löslich) + 2 NaBr

(2)     Ag2S2O3 + Na2S2O3 ———> 2 NaAgS2O3 (schwer löslich)

(3)     NaAgS2O3 + Na2S2O3 ———> Na3[Ag(S2O3)2] (leicht löslich)

(4)     Na3[Ag(S2O3)2] + Na2S2O3 ———> Na5[Ag(S2O3)3] (leicht löslich)

Diese Verbindungen werden dann bei der Schlusswässerung ausgewaschen. Das Foto wird lichtecht.

Die Reaktionsgleichungen zeigen aber auch, dass du dein Foto ausreichend fixieren musst. Ansonsten würden unlösliche oder schwerlösliche Verbindungen (siehe Gleichungen (1) und (2)) im Bild zurückbleiben, die im Laufe der Zeit mit dem Bildsilber zu braunem Silbersulfid reagieren würden. Das Bild bekommt hässliche, braune Flecken und würde so zerstört.
Eine ausreichende Fixierung ist nur dann gegeben, wenn das Foto lange genug in der Lösung verbleibt und das Fixierbad noch nicht erschöpft ist.


Doch woher weißt du, ob dein Fixierbad erschöpft ist?
Das kannst du ganz einfach mit Kaliumiodidlösung testen (-> Versuch). Durch den Fixierprozess reichern sich immer mehr Silber-Thiosulfat-Komplexe im Fixierbad an. Ab einer bestimmten Menge ist es dann möglich, gelbes Silberiodid zu fällen. Fällt also in deinem Fixierbad nach Zugabe der Lösung Silberiodid aus, solltest du dir lieber ein neues ansetzen!

Außerdem sollte dein Fixierbad einen pH-Wert um 5 haben. Auf diese Weise werden eingeschleppte alkalische Entwicklerreste unwirksam! Ist der pH-Wert zu niedrig, zerfällt das Thiosulfat und Schwefel scheidet sich ab. Das Fixierbad wird unwirksam (-> Versuch).

Die Fixierzeit hängt von der Fixierlösung ab.

Schnellfixierer mit Ammoniumthiosulfat fixieren zum Beispiel doppelt so schnell wie Fixierer mit Natriumthiosulfat (-> Versuch). (Statt Ammoniumthiosulfat nehmen wir Natriumthiosulfat zusammen mit Ammoniumchlorid. Ammonium-Ionen wirken als puffernde Säuren, die für richtiges, schwach saures Milieu im Fixierbad sorgen.)

Bei unseren Rezepten findest du die Fixierzeiten in der entsprechenden Versuchsvorschrift. Eine Regel ist, dass man ruhig etwas länger fixieren sollte…

Wenn das Bild erst einmal im Fixierbad liegt, ist es nicht mehr lichtempfindlich. Deshalb kann man im Fotolabor das weiße Licht ohne Bedenken anknipsen, um zum Beispiel die Qualität des Bildes zu prüfen. (Im schummrigen Licht des Fotolabors entwickelt man die Bilder meistens zu hell.)

Wenn du alle diese Dinge beachtet hast, kannst du deine Bilder bedenkenlos in dein Album einkleben!


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Letzte Überarbeitung: 22. Dezember 1999, Dagmar Wiechoczek