Die Reifungsprozesse einer fotografischen Emulsion

Nach dem Fällen der Silberhalogenide setzt die so genannte Reifung ein, die im Wesentlichen aus drei Schritten besteht:

a) Die physikalische Reifung (OSWALD-Reifung)
Unter der physikalischen Reifung versteht man eine Vergrößerung der Silberhalogenid-Kristalle.
Das geschieht entweder durch die Zusammenballung kleiner Kristalle oder durch Umlösung kleiner, instabiler Kristalle zu größeren Kristallen.
Diese Art der Reifung wird unter anderem durch den pH-Wert, die Konzentration der Gelatine und durch die Menge an zugesetztem Halogenid beeinflusst.

b) Die Entfernung der löslichen Salze
Dabei werden die löslichen Salze aus der Emulsion gewaschen.

c) Die chemische Reifung
Die chemische Reifung legt die Struktur der Kristalle fest.
Die Emulsion wird in Gegenwart spezieller Substanzen (z. B. Thiosulfat und Goldthiocyanaten) auf 45-60 °C erhitzt. Dadurch entstehen an der Oberfläche der Mikrokristalle Reifekeime, die bei der Belichtung des Films die Bildung von Latentbildkeimen begünstigen. An diesen Latentbildkeimen setzt auch die Entwicklung des Fotos an.


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Letzte Überarbeitung: 15. Dezember 1999, Dagmar Wiechoczek