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Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume |
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F: Auf Ihrer Internet-Seite geben Sie an, dass Essig besser zum Entkalken
geeignet sei als Zitronensäure - rein chemisch betrachtet. Aus Sicht der Haushaltswissenschaft hat Essig aber
große Nachteile, da die "besser wirkende" Säure leicht unerwünscht andere Materialien angreift. So lösen sich
beim Entkalken von Armaturen auch Kupferbestandteile. Gleiches wird für Kaffemaschinen beschrieben, hier
sollen auch die Kunststoff-Teile durch Essig stärker angegriffen werden. Daher wird in der Ausbildung für
Hauswirtschaftlerinnen bislang von Essig abgeraten - was stimmt nun?
A: Ich habe in der angesprochenen Webseite nur meine persönlichen
Erfahrungen mit Citronensäure geschildert. Hier geht es um das Entkalken von Kaffeemaschinen. Wenn Sie heiß entkalken,
gibt es immer schwerlösliches Calciumcitrat - wie im Versuch beschrieben. Und das verstopft Ihnen - wie der zu
beseitigende Kalk - die Leitungen oder gibt hässliche Flecken.
Ansonsten haben Sie Recht: Kupfer wird in Gegenwart von Luftsauerstoff von Essigsäure leichter als von
Citronensäure angegriffen. Dass Kunststoffteile von Essigsäure angegriffen werden, ist mir allerdings neu.
(Ich gehe dabei davon aus, dass es sich nicht um konzentrierte Essigsäure handelt.)
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F: Könnten sie mir eventuell die Herstelungsmöglichkeiten (3) von
Glaubersalz schicken. brauche sie für die Schule finde im netz nichts. Danke im vorraus
A: Man behandelt Kochsalz (Steinsalz, Natriumchlorid) mit konzentrierter
Schwefelsäure. Die gasförmige Salzsäure (besser: der Chlorwasserstoff) wird ausgetrieben, Natriumsulfat-Dekahydrat
(Glaubersalz) bleibt zurück.
2 NaCl + H2SO4 + Wasser > Na2SO4 · 10 H2O + 2 HCl
So hat es auch Herr Glauber im 17. Jahrhundert gemacht.
Einfacher geht es, wenn du Natronlauge und Schwefelsäure im Konzentrationsverhältnis 2:1 mischt.
2 NaOH + H2SO4 + Wasser > Na2SO4 • 10 H2O
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F: Nach welchem Prinzip löst ein Chemiker Fragen nach der Art: Es werden
zwei Verbindungen zusammengegeben, was wird gebildet? Passiert überhaupt etwas, wird es evtl. sofort knallen?
A: Jeder Chemiker verfügt im allgemeinen über einen großen Erfahrungsschatz
und hat ein Gespür für mögliche Fehlreaktionen. Deshalb geht er an entsprechende Umsetzungen vorsichtiger heran.
Es ist aber immer noch so, dass man vor Überraschungen nicht gefeit ist. Deshalb gibt es ab und zu Unglücke -
seien es Explosionen oder unerwartete Emissionen giftiger Substanzen. Hier hilft dem Chemiker nur eines: Wissen
speichern!
Man kann vor einem geplanten Experiment in gewissem Umfange das Gefahrenpotential durch energetische Überlegungen
abschätzen. Dazu gibt es Tabellen. Unwägbar ist jedoch das Risiko gehemmter Reaktionen, die sich wie eine gespannte
Feder plötzlich entladen können.
Lassen Sie mich vergleichen: Das ist wie bei den Dachdeckern. Die wissen auch, wo sie hintreten dürfen, wenn sie über das Dach spazieren. Aber vor Fehltritten und lebensverkürzenden Ausrutschern ist keiner gefeit...
Im Zusammenhang mit den Chemikern fallen mir vor allem auch die Standesbeamten ein. Was die bei ihrer Arbeit für Mist bauen... Wenn man die (gemessen an ihren "Erfolgen") endlich einmal genauso wie die Chemiker angreifen würde, dann würde es ganz schön rappeln! Für wie viele Schlaganfälle, Suizide, Herzinfarkte und Morde sowie Totschläge, aber auch finanzielle Ruine die Standesbeamten eigentlich verantwortlich zeichnen müssten...
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F: Hi.
also hätten da mal zwei fragen an euch:
1.wie heißt das ersten aus "bunten Steinen" gewonnene Metall?
2. Was war der Vorteil von Zinnbronze im Vergleich zu dem reinen Metall von Frage 1.?
Habt ihr da ne Ahnung??? Wenn nicht trotzdem danke.
Grüße aus dem Saarland.
A: Es handelt sich um Kupfer, dessen Erze grün und blau sind, manche
schillern sogar in Regenbogenfarben.
Mit Zinn gibt es aus Kupfer Bronze. Die ist im Gegensatz zu den beiden weichen Reinmetallen hart und zäh.
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F: Ich habe im Internet Ihr Medienangebot für Chemie mit einigen
Versuchsbeschreibungen gefunden.
In der Beschreibung für die Verdauung von Fetten sind als benötigte Chemikalien Gallenpräparat und
Pankreatin aufgeführt. Wie kommt man an die Chemikalien heran? Wo und in welcher Form gibt es sie zu kaufen?
A: Das Gallensäurepräparat bekommen Sie in jeder Apotheke. Pankreatin
gibt´s bei Merck (Bestellnummer 107130; 1 kg-Packungen; Preis auf Nachfrage - ist aber nicht teuer).