Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume |
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F: Ich habe von einem Zaubertrick gehört. Wenn man Calcium auf Wasser streut,
dann erscheint das Wasser so als wenn es brennt. Das ist, wie ich denke, auf die Entstehung von Wasserstoff
zurückzuführen.
Doch wie kann man dieses (möglicht ungefährlich) kurz demonstrieren.
Was für Calcium( welche Form) muss ich dazu nehmen und wo bekommt man es?
A: Sie benötigen zerkleinertes Calcium (Späne). Die bekommen Sie bei
Merck. Das Metall ist allerdings nicht lange haltbar.
Der Versuch läuft so ab, wie Sie beschreiben. Ca bildet mit Wasser Wasserstoff, der sich aufgrund der hohen
Reaktionswärme entzündet.
Ca + 2 H2O > Ca(OH)2 + H2
Besser ginge es mit Natrium. Aber das ist nicht so fein zu zerkleinern wie Calcium.
712
F: Ich weiß, dass Limonen zu den Kohlenwasserstoffen, genauer gesagt zu
den Terpenen gehört. Limonen ist auch der Hauptbestandteil des Orangenöles und ist ein Geschmackstoff. Außerdem
addiert es Brom.
Aber ist Limonen aromatisch?
A: Du darfst den chemischen Begriff der Aromatizität nicht mit dem
aromatischen Geruch verwechseln. Limonen ist keine aromatische Verbindung, da es (anders als das Benzol!) keine
mesomeren Strukturen ausbilden kann, sondern ein cyclisches Alken.
Aromaten addieren (anders als Alkene) übrigens kein Brom! Bei denen handelt es sich um eine (im allgemeinen
katalysierte) Substitutionsreaktion.
Aber so ganz beziehungslos ist deine Idee nicht: Die Bezeichnung "Aromat" stammt tatsächlich daher, dass
viele Benzolderivate aromatisch duften (z. B. Benzaldehyd, Nitrobenzol, Vanillin, Eugenol, Piperonal...).
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F: In Backpulver ist neben Natriumhydrogencarbonat auch Dinatriumphosphat.
Wie zersetzt sich das Phosphat beim Erhitzen? Warum wird es dem Backpulver zugesetzt?
A: Natriumhydrogencarbonat ist CO2-Quelle, das
Natriumhydrogenphosphat ist Säurespender. Der sorgt dafür, dass sich das CO2 effektiver freisetzt.
NaHCO3 + Na2HPO4 + Wärme > Na3PO4 + H2O + CO2
Phosphatfreies Backpulver enthält dagegen Citronensäure oder Kaliumhydrogentartrat.
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F: Es handelt sich um Kassenbelege. Auf diese kann man mit einem harten
Gegenstand eine "Blue-Print-Spur" aufzeichnen. Ich hoffe diese kurze Beschreibung sagt Ihnen etwas.
Solche Belege verblassen mit der Zeit. Offensichtlich ist das keine Lichtreaktion, denn die Schrift verschwindet
auch wenn das Papier abgedeckt wird. Auch Klebstoff lässt die Schrift verschwinden.
Es gibt sicher eine Erklärung...
A: Ich weiß natürlich nicht, was für ein Papier Sie benutzen. Aber ich
habe da so eine Idee... Es kann sich um Durchschreibpapier handeln, bei dem unter Druck eine mikroverkapselte
farblose Verbindung namens Kristallviolettlacton (in dem einen Blatt) unter Säureeinwirkung (enthalten in dem
anderen Blatt) in den Farbstoff Kristallviolett umgewandelt wird. Darüber berichten wir in unserer Papierwebseitengruppe
("Durchschreibpapiere").
Dieser Vorgang ist reversibel. Das heißt, wenn durch äußere Einwirkungen (zum Beispiel Ammoniakzufuhr durch die
Atemluft) die Säure entfernt wird, bildet sich das Lacton zurück; die Schrift hellt auf.
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F: Unser Sohn hat mir mehrere Filzschreiber durch Eintrocknen unbrauchbar
gemacht, indem er sie offen liegen ließ. Die Farbstoffe sind sicherlich noch im Filz enthalten und wahrscheinlich
ist nur das Lösungsmittel verdunstet. Einen gelben Leuchtmarker konnte ich durch eine Injektion von 1 ccm Essig
wieder funktionsfähig machen aber mein schwarzer Eddingstift will nicht mehr.
Frage: Kann man Filzschreiber durch injizieren von Lösungsmitteln reaktivieren und welche Lösungsmittel
braucht man hierzu? Soviel ich weiß, handelt es sich dabei um organische Lösungsmittel.
Vielen Dank für die Beantwortung meiner Frage.
A: Wasserfeste Filzschreiber enthielten früher als Lösemittel giftigen
und unangenehm riechenden Amylalkohol (Pentanol). Man kann es mit der Injektion versuchen, aber normalerweise
gibt man zuviel Lösemittel hinein oder es wird nicht gleichmäßig genug vom Filz aufgesogen und mit der Farbe
vermischt. All das hat zur Folge, dass die Stifte klecksen und der Farbauftrag ungleichmäßig wird. Lassen Sie
es besser.