Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

E-Mail-Gruppe 126
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F: Moin Prof. Blume,
ich weiß, dass man Koralle einfärben kann. Sie besteht ja wohl aus Calzium, schätze ich. Aber wie könnte man Calzium einfärben? Könnten Sie mir einen Rat geben?
Gruß aus Kiel


A: Korallen bestehen genau aus Calciumcarbonat, also Kalk. Der wirkt hochadsorptiv gegenüber Farben. Sie können zum Einfärben alles nehmen, was die Poren nicht verschließt, also vor allem Lasurfarben. Nehmen Sie aber nicht die polierten Korallenstücke, bei denen ist die Oberfläche i. a. schon verändert. Probieren Sie es mit Eierfarben, Lebensmittelfarben, roter Tinte...


787
F: Schönen guten tag,
ich hätte mal eine frage an sie in bezug auf natriumsulfat. wenn ich diese chemikalie als trocknungsmittel einsetzten möchte, gehe ich richtig in der annahme, dass ich es öfters verwenden kann? wie lange muss ich es bei welcher temperatur erhitzen um sicher sein zu können, dass es wasserfrei ist?
vielen dank für ihre antwort.


A: Natriumsulfat-Dekahydrat gibt sein Kristallwasser ab 32,5 °C ab. Oberhalb dieser Temperatur wirkt wasserfreies Natriumsulfat deshalb nicht mehr als Trocknungsmittel.
Die Reaktion ist reversibel. Die Dauer der Prozedur zum Entfernen des Kristallwassers ist eine Frage der Temperatur. Erhitzen Sie (aber nicht zu stark!), bis sich kein Wasser mehr bildet.
Lesen Sie dazu auch unseren Tipp des Monats März 2004!


788
F: In Ihren Experimenten arbeiten Sie mit Pyritpulver. Für Experimente zur metallurgischen Behandlung von Eisenschmelzen benötige ich Pyrit in Pulverform. Bisher waren meine Recherchen in diversen Laborbedarfshandlungen zum Bezug von Pyrit in Pulverform nicht erfolgreich. Es wird nur in Stangen- oder Stückform angeboten. Können Sie mir eventuell eine Quelle für den Bezug von ein oder zwei Kilogramm Pyritpulver nennen.


A: Früher konnte man sogar bei Merck "Schwefelkies" erstehen. Leider gibt es das heute nicht mehr zu kaufen. Da helfen Ihnen nur ein guter Hammer und ein Sieb... Sie können natürlich auch eine Kugelmühle nehmen. Aber das Ganze ist eine fürchterlich schmutzige Angelegenheit, da sich der goldige Pyrit beim Zerkleinern in einen miesen schwarzen Staub verwandelt, der sich überall festhängt. (Das gilt vor allem für die Fingernägel... Deshalb ist das Überziehen von Handschuhen zu empfehlen.)
Außerdem fliegen beim Zerschlagen großer Brocken Splitter herum. Deshalb ist zu empfehlen, die Stücke zuvor in ein festes Tuch einzupacken. Aber trotzdem: Schutzbrille aufsetzen!


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F: vielleicht können Sie uns einen Tip geben, wie man mit möglichst einfachen Mitteln in der Schule Trockeneis herstellen kann.


A: Man kann eine flach liegende oder auf dem Kopf stehende CO2-Flasche aufdrehen. Dabei entweicht das CO2 sehr rasch und kühlt dabei so ab, dass sich Trockeneisschnee bildet. Dazu gibt es sogar beutelartige Vorsätze zu kaufen. Den Schnee muss man dann wie Wasserschnee in vorgekühlten Gefäßen zu Eis pressen.

Ich warne aber vor dem Experiment. Sie sollten sich das vorher von einem Fachmann zeigen lassen. Vor allem vergessen Sie nicht, gut zu lüften, denn es verdampft zunächst eine große Menge des Gases! Nicht vergessen: Ab etwa 15 % wirkt CO2 toxisch und schaltet Ihre Atmung ab.


790
F: Moin !
Ich benötige eine Flüssigkeit, welche die Wasseraufnahme im Mauerwerk( Sandstein und Ziegelstein) unterbindet. Mir wurde gesagt Wasserglass sie eine Flüssigkeit um dieses zu Verhindern.
Stimmt das und was genau passiert im Mauerwerk, welches mit Wasserglas behandelt wird ?
ist diese Behandlung von Dauer.


A: Moin!
Wasserglas ist eine stark alkalische Natriumsilicatlösung. Diese härtet aus und bildet Materialien, die dem Zement ähneln. Deshalb bindet das Wasserglas auch mit Ihrer Mauer und hat somit sicherlich gewisse Dichtungsfunktion. Die Haltbarkeitsdauer hängt von den Umständen Ihres Problems ab.
Ich an Ihrer Stelle würde die Mauer erst einmal sanieren, also trockenlegen.

Naja, im wasserreichen Ostfriesland ist das wohl ein Problem. Windeln helfen nicht.

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Letzte Überarbeitung: 17. Februar 2008, Dagmar Wiechoczek