Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

E-Mail-Gruppe 131
zurück        vor

811
F: Mein Nachbar bringt mir alle ein bis zwei Monate eine Flasche selbstgebrannten Schnaps mit,
da ich aber von seiner Kompetenz als Schnapsbrenner nicht überzeugt bin (er hat fast einmal ein Auge verloren), möchte ich das gute Stöffchen vorher auf Methanol überpfüfen. Daher wende ich mich an sie, in der Hoffnung, dass sie ein paar gute Nachweisreagenzien kennen...


A: Leider gibt es dazu nichts für den Laien. Man macht das mit teuren Apparaten wie dem Gaschromatographen. Wenn Sie nicht die Erblindungsprobe machen wollen, müssen Sie auf den Selbstgebrannten verzichten.


812
F: Hallo ich hätte mal wieder eine Frage, nämlich ich bin bei der Freiwilliegen Feuerwehr und letztens hatten wir in unserem dienst mit Netzmittel oder auch Schaum rum experimentiert aber nur wenig. Dieses mittel wird zur bekämpfung von ,z.B. auto brennden genutzt. Nun meine Frage, warum dürfen wir denn das mittel nicht in der Natur einfach benutzen uns wurde gesagt, das es sehr giftig sei und nur die reine Chemie wäre. Ist das so oder was ist da noch drinnen sehr giftig oder kann man das auch auf der Haut nehmen?


A: Leider ist mir Ihr Netzmittel nicht bekannt. Jedoch muss jede chemische Zubereitung vom Hersteller ein Sicherheitsdatenblatt enthalten. Fragen Sie Ihre Vorgesetzten danach!


813
F: Tritt Korrosion am verzinkten Leitungswasserrohren auf wenn über Kupferdachrinnen Regenwasser in eine Zisterne gelangt und anschließend über verzinkte Rohre dem Endverbraucher zugeführt wird?


A: Das Dachrinnen-Kupfer zersetzt sich durch Atmosphäreneinfluss (Säuren-Sauerstoff-Wasser) und bildet Kupfersalz, das sich leicht löst und in die Zisterne gelangt. Im Kontakt mit dem Zink schlägt sich das Kupfer in einer klassischen Redoxreaktion wieder metallisch nieder. Das führt zur Bildung von weit verstreuten Miniatur-Lokalelementen mit der Folge von großflächiger, katalysierter Säurekorrosion. Schauen Sie in meine Korrosionswebseiten.


814
F: Was ist eine Rittersche Säule?


A: Es handelt sich um eines der ersten elektrochemischen, wieder aufladbaren Elemente. Varta beschreibt sie wie folgt: Die Säule bestand aus übereinander geschichteten und mit Tafelsalz (Natriumchlorid) getränkten Kupfer- und Kartonscheiben.
Diese Vorrichtung konnte mit elektrischem Strom geladen werden und gab bei der Entladung Strom ab. Sie gilt als Urform des Akkumulators.

Die Funktion: Die Kupferscheiben sind (bis auf die beiden äußeren Platten) Bipolarplatten, die auf einer Seite Kupfer(II)-Oxid tragen (Pluspol), auf der anderen Seite blankes Kupfer (Minuspol). Dazwischen baut sich ein Potential auf. In der Säule sind diese Bipolarplatten in Serie geschaltet, um die Spannung zu erhöhen.


815
F: Hallo, mein Chemie Lehrer hat uns auf ihre Seite(Homepage) aufmerksam gemacht. Da er meinte das diese Seite, sehr informativ und wissenwert seinen würde. Was ich nur bestätigen kann.
Ich hätte eine frage , mich fragte ein Kumpel, der in einer Gas, Wasser Montuer stelle arbeitet, warum man den nicht. An einer reinen Sauerstoffpflasche wo O2 drinnen ist, nicht mit Fettigen oder Öligen Händen heran kommen darf er meint damit ketten Öl kein speise ÖL. Er weiß das es eine Explosion geben würde doch er würde gern wissen , Warum dies passiert?
Danke schön nochmal und machen sie weiter so!!!


A: Fette und Öle sind leichter brennbar, als man meint. Zunächst benötigen Sie dazu Sauerstoff. Normalerweise muss man den Vorgang aktivieren, also das Gemisch anzünden.
Durch einige Maßnahmen kann man die Verbrennung beschleunigen, das heißt die Aktivierungsenergie senken. Dazu gibt es die Gesetze von Le Chatelier.
Ein Beispiel ist die Konzentrationserhöhung des Sauerstoffs: Wenn Fette mit Sauerstoff unter hohem Druck (das bedeutet mit hochkonzentriertem Sauerstoff) zusammen kommen, ist dessen Konzentration so hoch, dass sich die Fette auch in der Kälte selbst entzünden können. Das kann sogar explosionsartig geschehen. Das geschieht offenbar unter der katalytischen Mitwirkung des Metalls, aus dem das Ventil gebaut ist.
Deshalb darf man das Gewinde von Sauerstoffflaschen auf keinen Fall mit üblichen brennbaren Fetten schmieren! Aus diesem Grund hat eine Sauerstoffflasche auch ein anderes Ventilgewinde als eine Brennstoff-haltige Gasflasche.
Das sollte übrigens nicht nur der Monteur wissen, sondern auch die OP-Schwester, die mit Sauerstoffflaschen hantiert!
Beliebt ist auch, sich mit dem Gas die Kleidung nach einem langen Arbeitstag zu reinigen, indem man sich mit Gas aus der Gasdruckflasche abdüst. Mit Sauerstoff ist dabei schon mancher ins Brennen geraten.

Zurück zur Startseite


Diese Seite ist Teil eines großen Webseitenangebots mit weiteren Texten und Experimentiervorschriften auf Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie.
Letzte Überarbeitung: 17. Februar 2008, Dagmar Wiechoczek