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Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume |
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F: Ich bin gerade dabei eine Facharbeit über Pflanzenfarbstoffe
anzufertigen. Bei zwei Versuchen zu diesem Thema mit Anthocyanen und Flavonoiden haben sich bei mir Fragen
ergeben, die ich nicht beantworten konnte.
Einmal habe ich ein Taschentuch mit Rotkohlsaft bewässert und zwei Kupferdrähte paralell zueinander
auf das eingeweichte Taschentuch gelegt. Dann habe ich die Kupferdrähte unter Strom gesetzt und beobachtet,
dass es am Minuspol grün später gelb und am Pluspol blau wird. Ich würde gerne wissen, was an den beiden
Elektroden für Reaktionen mit dem Farbstoff des Rotkohls ablaufen und welche Stoffe entstehen.
Die zweite Frage bezieht sich auf einen Versuch mit Flavonoiden. Ich habe zu einige Millimeter eines alkoholischen Zitronenschalenextraktes Magnesiumpulver gegeben. Nach Zugabe einiger Tropfen konzentrierter Salzsäure setzt lebhafte Wasserstoffentwicklung ein. Innerhalb einiger Minuten färbt sich die Lösung orange-rot bis rot-violett. Mich würde bei diesem Versuch interressieren was für eine Reaktion abläuft und wie dieser rötliche Komplex aussieht bzw. wie man diesen mit der Elektronenstrichformel darstellen kann.
A: Man muss aufpassen, bei chemischen Experimenten nicht zu viel
herumzufummeln und muss sich vor Spekulationen ("Komplexbildung...") hüten.
Im ersten Versuch hast du bei der Elektrolyse an der Anode ein alkalisches Milieu hergestellt. Das weist
du über die Indikatoreigenschaften des Rotkohlsaftfarbstoffs nach.
Beim zweiten Versuch kann alles mögliche passiert sein. Denn ein Extrakt der Zitronenschale ist eine
Stoffmischung aus verschiedensten Terpenen, Flavonoiden, Carotinoiden usw... Jeder für sich kann für diese
Farbänderung verantwortlich sein. Prüfe auch mal, ob die Farbänderung auch mit HCl allein, mit Mg allein,
mit MgCl2, mit HCl und MgCl2 eintritt.
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F: Ich habe eine Frage zum Thema Indikatoren. Welche Anthocyanidine
sind in Rotkohl, Rotwein und Radieschen enthalten? Ich würde mich über eine schnelle Rückantwort freuen
A: Rotkohl: Cyanidin (-> unsere
Webseitensammlung Tipp des Monats)
Rotwein: Cyanidin und Malvidin, auch Delphinidin, Päodinin usw.
Radieschen: Pelargonidin
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F: Meine ganze Familie hatte Grippe, d. h. mit sehr hohem Fieber
und über eine Woche lang. Ich war letztes Jahr gegen Grippe geimpft, bekam aber plötzlich heftiges Niesen
und Schüttelfrost. Ein Freund riet mir zu einer Vitamin-C-Kur. Ich sollte Natrium Ascorbat über drei Tage
lang angefangen mit 5 x 1/2 Teelöffel, 12 x 1/2 Teelöffel und dann wieder 5 x 1/2 Teelöffel nehmen. Mir
wurde aber gleich dabei gesagt, dass ich Durchfall kriegen würde. Ob diese Kur jetzt geholfen hat oder
nicht, ist mir unklar, ich bekam einen tüchtigen Schnupfen und einen ordentlichen Husten.
Kann denn solch eine Kur nützlich sein???
A: Nein, diese Kur ist eher schädlich, zum Beispiel für die
Nieren. Lesen Sie unsere Webseiten zur Chemie der Ascorbinsäure.
Essen Sie lieber täglich zwei, drei Äpfel. Da sind alle Vitamine und Begleitstoffe drin, die Sie benötigen.
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F: Da ich auf ihrer internetseite zum thema brennstoffzelle war,
und da leider nichts gefunden habe, was auch für nicht chemiker leicht
verständlcih ist, würde ich mich freuen wenn sie mir einige fragen
beantworten könnten:
+Was ist eine Brennstoffzelle?
+Wie funktioniert sie im prinzip(keine reaktionsgleichung)?
+Wo wird sie verwendet?
+Welche vor- und nachteile hat sie?
A: Eine Brennstoffzelle ist eine Vorrichtung zur direkten
Umwandlung von Energie, die bei Verbrennungen freigesetzt wird, in elektrische Energie.
Sie wird probeweise zur Hausversorgung und zum Betrieb von Kfz eingesetzt. Sie kann auch genutzt
werden zum Betrieb von Taschenrechnern, Hörgeräten (usw.).
Vorteile: Sie ist umweltschonend, da sie keine schädlichen Abgase freisetzt. Neben der elektrischen
Energie kann freiwerdende Wärme zur Kraft/Wärmekopplung genutzt werden.
Nachteile: keine.
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F: Ich schreibe im Moment eine Facharbeit in Chemie zum Thema
Zitronensäure, ihrer Gewinnung, der Isolation aus Zitrusfrüchten und der Bedeutung der Zitronensäure in
Reinigungsmitteln. Hätte Sie vieleicht noch weitere Informationen über die mikrobielle Gewinnung der
Zitronensäure und die Wirkung und Bedeutung der Zitronensäure in Reinigungsmitteln? Ich würde mich sehr
über eine baldige Antwort freuen,
A: Guten Tag, geht das, was Sie wissen möchten, über das, was
in unserer Zitronen-Webseite steht, hinaus? Dann bitte ich um präzise Fragen. Zur Citronensäure (CS)
in Reinigern: Das ist oft nur Schnickschnack ("Citronenfrische"). Man kann zum Kalkentfernen auch andere
schwache Säuren wie Essig nehmen. Der stinkt aber. Vielleicht kann die CS bewirken, dass Ca- und Mg-Ionen
komplex gebunden werden und eine gewisse Wasserenthärtung parallel zur Auflösung von Kalk abläuft. Beim
Erhitzen bildet sich daraus aber schwerlösliches, weißes Ca-citrat. Dann hat man den "Kalkbelag" postwendend
zurück.