Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

E-Mail-Gruppe 48
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F: Wie ist die Behinderung der Waschwirkung durch Salzlösungen, also Kochsalz, zu verstehen? Was behindert daran die Waschwirkung und wie ist die Behinderung zu erklären?


A: Davon ist mir nichts bekannt. Wenn das so wäre, könnte man ja keine neutralen Ionenaustauscher verwenden. Die setzen bekanntlich im Austausch gegen Wasserhärtebildner reines NaCl frei. Kann es sein, dass Sie mit Salzlösungen eher das Salzwasser, also z. B. Meerwasser oder salziges Flusswasser oder Brackwasser meinen? Die enthalten eine Unmenge an Härtebildnern wie Mg- und Ca-Ionen. Auch das normale Speisesalz enthält zur Verbesserung der Rieselfähigkeit bis zu 2 Gew% an Ca- und Mg-Carbonat.


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F: Wir haben uns Gedanken gemacht, warum man viel Salz auf verschütteten Rotwein streut. Soll das Salz die Flüssigkeit Rotwein schnell aufsaugen und so ein Färben möglichst verhindern oder findet eine chemische Reaktion statt? Woraus besteht Fleckensalz und was macht es mit Rotweinflecken?


A: Hierzu haben wir eine Webseite.


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F: Ich habe eine Frage: Wie stelle ich Salzsäure, die ätzend auf die Haut wirkt dar? Ich möchte diesen Versuch im Unterricht durchführen. Leider habe ich keine Ahnung. Oder gibt es andere Säuren die ätzend wirken, und die man selber herstellen kann?


A: Übergießen Sie Kochsalz mit konzentrierter Schwefelsäure. Es bilden sich Salzsäure-Dämpfe (Vorsicht!). Andere Haut ätzende Säuren sind auch schon verdünnte Schwefelsäure und Salpetersäure. Herstellen können Sie die selbst nicht.


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F: Ich bin Kursteilnehmer eines ChemieLks der 13. Klasse eines niedersächsischen Gymnasiums. Sie konnten mir vor etwas einem Jahr bereits mit Messdaten einer Alkoholkonzentrationsmessung mittels der UV-Spektroskopie bei der Facharbeit helfen. Mir stellt sich nun eine Frage nach der Hybridisierung des Sauerstoffatoms in einer C-O-H Bindung. In Betracht habe ich eine sp und sp³ Hybridisierung genommen. Mein Lk Lehrer hat sich auf sp festelegt, aus einem Chemieforum habe ich jedoch auch sp³ als Antwort erhalten. (In einer Klausur habe ich mich auf sp festgelegt. Die beiden sp Hybridorbitale bilden die sigma-Bindungen zum H- und C-Atom. Die restlichen 4 Elektronen des Sauerstoffs verteilen sich gleichmäßig (also je zwei) auf die "Übrig bleibenden" 2pY und 2pZ Atomorbitale.) Vielleicht können sie diesen Sachverhalt aufklären.


A: Es handelt sich bei C-O-H beim O-Atom um eine sp3-Hybridisierung mit (allerdings nicht ganz symmetrischer) tetraedrischer Anordnung der vier (fast) gleichwertigen Hybid-Orbitalen: Zwei bilden sigma-Bindungen und zwei bilden nichtbindende Orbitale.
Sie können das mit einem Methanmolekül vergleichen. Übrigens auch mit einem Ammoniakmolekül bzw. mit einem Ammonium-Ion.
Vergleichen Sie R-O-H auch einmal mit Wasser H-O-H. Daher kommt ja auch der bekannte Tetraeder-Innenwinkel des Wassermoleküls!
Zur Ergänzung: In der Carbonylgruppe R-CHO bzw. R2CO sowie im CO2 sind die O-Atome sp2-hybridisiert.

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Letzte Überarbeitung: 17. September 2009, Dagmar Wiechoczek