Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume |
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F: Habe Anmerkung zu Frage 543, Frage und Antwort (Mineralien in Wasser).
Sie bemerken, dass die Löslichkeit der Mineralien in Wasser viel zu gering ist. Das ist voll verständlich.
Aber: An Oberfläche der Mineralien sind bekanntlich auf Grund der Kristallstruktur Ladungen. Wassermoleküle
haben einen relativ starken Dipol und lagern sich entsprechend an die geladenen Teilchen der Oberfläche an.
Die Dipolwirkung müsste sich doch ähnlich wie Eisenpulver bei einem Magneten über die Lösung fortpflanzen.
Man sollte vielleicht doch mal diesen Effekt beachten. Ich erinnere mich an den ganz einfachen Schulversuch,
dass man einen Wasserstrahl mittels Magneten bzw. durch Reibung geladenen Gummistab ablenken kann. Magnetisch
orientiertes Wasser zeigt doch sicherlich physiologisch andere Wirkung, vor allem im Mikrobereich der
Molekülstrukturen der Zellmembranen, wo Konzentrationen im Bereich mmol/l ausschlaggebend sind (vgl.
Vorgänge an Nervenzelle). In der Homöopathie spricht man ja in diesem Zusammenhang vom "Gedächtnis" des
Wassers. Ich bin interessiert an ihrer Antwort.
A: Die Dipolwechselwirkung zwischen Wassermolekülen zieht sich
tatsächlich über weite Strecken. Auf diesem Umklappmechanismus beruht auch die erstaunlich hohe elektrische
Leitfähigkeit von Säuren. Die induzierte Dipolausrichtung entfällt aber sofort, wenn die äußere oder innere
Feldwirkung entfernt wird. Das liegt an der Wärmebewegung der Wasser-Moleküle sowie am ständigen Wechsel
der Bindungsrichtungen bei Wasserstoffbrücken - jedes Wassermolekül kann vier Bindungen aufbauen, wobei
ein ständiges Binden und Lösen die Regel ist.
Das immer wieder zitierte "Gedächtnis" des Wassers ist schlichter Mumpitz - vor allem, wenn es sich um
homöopathische Verdünnungspotenzen handelt, bei denen garantiert kein geladenes oder andere Dipole induzierendes
Teilchen mehr im Wasser zu finden ist.
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F: Es geht um einfache Experimente aus dem täglichen Leben. Ich suche
verzweifelt nach der chemischen Formel und der Bezeichnung von Weinstein oder Weinsteinsäure.
Können Sie mir helfen?
A: Weinsteinsäure ist Weinsäure.
COOH-HCOH-HCOH-COOH
Es gibt davon drei Stellungs-Isomere.
Weinstein ist das Kaliumhydrogensalz (ein H+ an den beiden -COOH ist ersetzt durch K+)
der Weinsäure. Die Salze der Weinsäure heißen übrigens Tartrate.
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F: Fluor ist eines der Elemente, die nur ein natürlich vorkommendes Isotop
haben. Demzufolge kann es und gibt es auch künstlich darstellbare Isotope, z. B. 18F. Warum wird aber die
Atommasse mit 18,998 u angegeben, wenn es nur ein natürlich vorkommendes Isotop gibt?
A: Die Atommasseneinheit u bezieht man auf 1/12 der Masse von
C-12, also auf ein Atom, das aus 6 Neutronen und 6 Protonen besteht. Neutronen und Protonen haben ihre
ebenfalls auf C-12 bezogene u-Massezahlen, die aber nicht gleich sind und deshalb von 1 u abweichen.
Nun darf man auch nicht einfach deren Massen addieren; denn bei der Bildung des Atoms muss man einen
bestimmten Massedefekt berücksichtigen. Fluor-19 hat eben eine andere n- und p-Zahl (10 + 9). Hinzu kommt,
dass auch der Massedefekt beim F anders ist als beim C.
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F: Warum werden kalte Flaschen nass?
A: In der Luft ist unsichtbarer Wasserdampf enthalten. Je wärmer
die Luft ist, desto höher ist der Anteil des Wasserdampfs. Wenn die Luft abkühlt, kondensiert der Wasserdampf.
Das sieht man dann als Wolken - oder als Wassertropfen auf der kalten Flasche.
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F: Warum wirken weiße Scheinwerfer im roten Morgenlicht grün?
A: Unsere Augen enthalten drei Farbseh-Pigmente, die jeweils auf
eine der drei additiven Grundfarben Rot, Grün und Blau ansprechen. Die Sehpigmente sind sozusagen unsere
Antennen für die Farben.
Die drei Farben ergeben zusammen den Farbeindruck Weiß. Wenn zuviel rotes Licht auf uns einwirkt,
werden die dafür zuständigen Farbseh-Pigmente verhältnismäßig rasch aufgebraucht. Ihre biochemische
Resynthese dauert einige Zeit. Wenn wir in dieser Zeit in weißes Licht sehen, scheint darin der rote
Farbanteil zu fehlen - aber nur, weil uns die Antenne dafür zur Zeit nicht zur Verfügung steht. Wir
sehen statt Weiß die Komplementärfarbe zu Rot, nämlich Blaugrün - die sich durch Addition des restlichen
Grün und Blau ergibt.