Chemische Stabilität von Glas; Glaskorrosion
Experimente:
Versuch: Hydrolyse von Glas
Versuch: Nachweis der Netzwerkkorrosion durch Laugen
Versuch: Anätzen von Glas durch Kaliumhydroxid
Versuch: Reduktion von Glas mit Aluminium
Glas gilt für viele als ein gegen chemische Einwirkung resistenter (inerter) und
daher als ein ausgesprochen langweiliger Werkstoff. Einige Einschränkungen sind
jedoch zu machen:
Glasoberflächen nehmen immer Wasser auf und quellen dabei unter Bildung einer mechanisch wie chemisch recht empfindlichen Schicht. In ihr laufen viele Reaktionen ab:
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Glas besteht aus Salzen der schwachen Kieselsäure mit starken Basen. (Ein
formales Beispiel ist Na2CaSiO4.) Gläser reagieren
deshalb aufgrund der Protolyse (Hydrolyse) mit Wasser basisch
(siehe Experimente, V 5).
Na2CaSiO4 + H2O > NaCaHSiO4 + Na+ + OH¯ Dabei löst Wasser aus dem Glas Metall-Ionen heraus und baut es ab.
Spuren der Glaskorrosion auf Trinkgläsern
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In sauren Lösungen findet ein Ionenaustausch
zwischen Lösung und Oberfläche statt:
Was viele nicht wissen: Auch starke, konzentrierte Säuren wie Salzsäure greifen Glasuren an! |
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Bei längerer Einwirkung von alkalischen Lösungen
beobachtet man Trübung aufgrund der Anätzung
durch OH¯-Ionen, die mit polymeren Silicaten bzw. Kieselsäure reagieren
(siehe Experimente, V 6; Netzwerkkorrosion):
Hier sei an Haushaltsmittel mit starken Alkalien wie Rohrreiniger oder alkalische WC-Desodorantien erinnert, die leicht Glasuren (Badewanne, Toilettenbecken) angreifen. Deshalb ist bei der Verwendung dieser Haushaltsmittel Vorsicht geboten! Aber auch in den Schullabors stehen viele angeätzte Flaschen herum. Ätzspuren kann man demonstrieren, indem man in billigen Reagenzgläsern Kaliumhydroxid aufschmilzt (siehe Experimente, V 9). Durch weniger saure Netzwerkbildner wie Al2O3 oder B2O3 steigert man die chemische Resistenz gegenüber Alkalien (spülmaschinenfeste Gläser). |
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Glas ist reduzierbar. Das gelingt leicht durch Magnesium oder
vor allem auch durch Aluminium,
das z. B. durch Flaschenverschlüsse oder Ziermanschetten ins
Recyclingglas gelangt:
3 Ca2SiO4 + 4 Al > 6 CaO + 2 Al2O3 + 3 Si (Siehe Experimente, V 10). |
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