Versuch: Auch ein frisches Ei kann schwimmen

Gewöhnlich ist ein frisches Ei schwerer als das Wasser; aus diesem Grund kann es auch nicht im Wasser schwimmen.
Es gibt jedoch eine Methode, dieses Verhältnis zu ändern und ein Ei doch zum Schwimmen zu veranlassen.

Wichtiger Hinweis
Viele in den Geschäften und Supermärkten käufliche Speisesalzarten enthalten Zusatzstoffe, die die völlige Lösbarkeit verhindern. Aus solchen trüben Lösungen könnt Ihr natürlich keine Kristalle züchten! Deshalb müsst ihr reines Natriumchlorid beschaffen. Testet aber erst einmal alle Salzprodukte, die ihr zu Hause findet. Vielleicht ist eine Sorte dabei, die sich völlig lösen lässt. Denkt auch an große Streusalzkristalle, die Ihr auslesen könntet!
Zur schlechten Löslichkeit des Speisesalzes und der Trübung seiner Lösung sagen wir etwas in einem Tipp des Monats. Aber es sei gleich vorneweg gesagt: Durch Zusatz von einigen Tropfen Essigsäure (verrühren!) lässt sich das Problem (fast immer) beseitigen.

Durchführung
In ein großes Becherglas wird zunächst Wasser gefüllt. Anschließend wird nach und nach Salz hinzu gegeben und die Mischung gut umgerührt, so dass eine konzentrierte Salzlösung entsteht. In warmem Wasser löst sich das Salz sogar noch besser.
Wenn die Lösung relativ klar ist, kann nun vorsichtig ein frisches, rohes Ei hineingelegt werden.
Im Gegensatz zu einem frischen Ei in normalem Wasser, wird das Ei in dem Salzwasser nun schwimmen.

Bild 1 (Foto: Daggi)


Erklärung
Der Grund hierfür ist die veränderte Dichte des Wassers. Durch das hinzu gegebene Salz, welches sich in dem Wasser gelöst hat, wird die Lösung nun schwerer als das Hühnerei. Übereinstimmend mit dem Archimedischen Gesetz, kann dieses nun ohne Probleme schwimmen.
In der Natur kommt dieses Phänomen übrigens auch vor: Im Toten Meer in Israel. Dort ist die Salzkonzentration sogar so hoch, dass Menschen ohne eigene Schwimmbewegungen auf dem Wasser schwimmen, beziehungsweise liegen können. Es gibt hierbei jedoch auch einen negativen Effekt: Aufgrund des extrem hohen Salzgehalts, welcher das Meer sehr lebensfeindlich macht, ist es Tieren und Pflanzen nicht möglich, in dem Gewässer zu existieren.
Aus diesem Grunde trägt das Tote Meer auch seinen Namen.

Bild 2: Daggi im Toten Meer in Jordanien
(Foto: Susanne Hoffmann)


Eignung
Für Grundschulkinder ist der Versuch empfehlenswert, da der gewünschte Effekt schnell und garantiert eintritt. Auch der Materialaufwand ist sehr gering.


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Letzte Überarbeitung: 26. November 2009, Dagmar Wiechoczek