Arbeiten mit Gips

(Foto: Daggi)


Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.


Gips ist ein Baumaterial, aus dem du auch Mörtel herstellen kannst. Es ist eigentlich kein richtiger Gips, sondern gebrannter Gips, den du im Laden kaufst.

Da Gips äußerst rasch verfestigt (abbindet), musst du damit ganz schnell arbeiten. Deshalb solltest du dir vorher genau überlegen, was du tun willst. Am besten stellst du dir bei größeren Arbeiten mehrere Portionen hintereinander her. Das endgültige Verfestigen, das Aushärten, dauert wesentlich länger. Aus diesem Grund darfst du einen Haken, den du in das Loch in der Wand eingipst, nicht sofort belasten, sondern musst vorher die Trocknung abwarten.

Der Gips wird beim Abbinden um etwa 5 °C wärmer. Anders als Zementmörtel reagiert aufgeschlämmter gebrannter Gips nur ganz schwach alkalisch. Er ist also nicht gefährlich für die Haut. (Für besorgte Eltern sei angemerkt, dass die Alkalinität von gebranntem Gips geringer ist als die von üblicherweise mit etwas Kalkstein versetztem Haushaltssalz.)

Stelle eine Aufschlämmung von Gips her, indem du vorsichtig gerade soviel Wasser zu gebranntem Gips zugibst, dass ein feuchter Brei entsteht, den du modellieren kannst, ohne wegzufließen. Den Mörtel musst du sofort verarbeiten. Stecke zum Beispiel einen Metallstab hinein (keinen aus Edelstahl). Schmiere eine Fuge zu oder befestige einen Haken in einem Wandloch. Du kannst auch zwei Ziegelsteine verbinden.

Das Verfestigen, also das Abbinden, erfolgt binnen weniger Minuten. Dann ist der Gips aber noch weich und bröselig. Erst, wenn er völlig trocken ist, kannst du ihn belasten; er ist dann auch gehärtet. Du kannst ihn noch gut kratzen und schaben - darin unterscheidet er sich vom Zement. Den letzteren bezeichnet man deshalb auch als künstlichen Stein.

Der Vorteil von Gips ist: Sein Volumen nimmt beim Abbinden und Aushärten zu; deshalb füllt er auch die feinsten Fugen und Risse aus, wenn man ihn hineinschmiert. Aus diesem Grund nimmt man ihn auch gern zum Reparieren.

Das ist auch der Grund, weshalb man mit Gips tolle Abdrücke machen kann.

Mache einen Gipsabdruck von einem Pflanzenblatt, indem du Gips anrührst, ihn ausstreichst und vorsichtig das Blatt eindrückst. Du kannst auch eine Münze oder deine Hand in Gips modellieren. Die musst du aber einige Minuten lang ruhig halten.
Wenn du einen Abdruck von einem Gesicht machen willst: Vergiss ja nicht, dem "Opfer" vorher die Wimpern und Augenbrauen mit Vaseline einzucremen, da sie sonst beim Abnehmen der fertigen Maske ausgerissen werden! Du darfst deshalb auch nicht den Haaransatz mit eingipsen. Das gilt vor allem für Opas Schnurrbart. Zum Atmen steckst du Strohhalme in die Nasenlöcher. Lasse dich auch von deinem Kunstlehrer beraten.

Lies hierzu auch die Webseite Aushärten von Gips.


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Letzte Überarbeitung: 24. November 2004, Dagmar Wiechoczek