Züchten schöner Einzelkristalle

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.


Dieser Versuch beschreibt, wie man größere Kristalle züchten kann. Wie die zum Beispiel auf den folgenden Bildern.

Bild 1: Links selbstgezüchtete Alaunkristalle, rechts selbstgezüchtete Kupfersulfatkristalle
(Fotos: Daggi)


Binde einen Impfkristall aus dem vorherigen Versuch an einen feinen Faden und befestige diesen an einem Stäbchen (z. B. Schaschlik-Spieß). Dann hängst du den Kristall in eine kalte, wirklich gesättigte, filtrierte Lösung des betreffenden Salzes. Der Kristall sollte so hoch hängen, dass er sich etwa in der Mitte der Flüssigkeit befindet. Auf keinen Fall darf er sich zu nahe am Boden befinden, da er ansonsten mit dem sich bildenden Bodensatz zusammenwachsen könnte.
Betrachte nun die Lösung mit dem Kristall gegen das Licht. Wenn du Schlieren absinken siehst, ist die Lösung noch nicht genügend gesättigt, und dein Kristall löst sich auf statt zu wachsen! Dann musst du den Kristall ganz schnell herausnehmen und die Lösung noch einmal nachsättigen. (Wie man eine gesättigte Lösung herstellt, beschreiben wir in dem oben angeführten Versuch zur Herstellung von Impfkristallen.)
Die Lösung mit dem Kristall muss erschütterungsfrei und gleichmäßig temperiert stehen. Dazu eignet sich ein Kühlschrank am Besten.

Bild 2: Unsere Kristallzucht-Anlage
(Foto: Daggi)


Ihr könnt den Kristall zum schnelleren Wachstum auch in eine heiß gesättigte, filtrierte Lösung des betreffenden Salzes hängen. Dann lasst ihr die Lösung zunächst außerhalb des Kühlschranks abkühlen und stellt sie erst danach hinein.

Ab und zu solltest du die Anlagerungen, die sich auf dem großen Kristall gebildet haben, mit einem scharfen Gegenstand entfernen.

Wenn ihr alles richtig gemacht habt, kann der Kristall nach einer Woche so aussehen:

Bild 3: Selbst gezüchteter Alaun-Kristall
(Foto: Daggi)


Die fertigen Kristalle müsst ihr kurz abspülen.

Es wäre schön, wenn jedes Kind seinen Kristall mit nach Hause nehmen könnte. Das nächste Bild zeigt einen solchen "Klassensatz" aus einer Grundschulerprobung.

Bild 4 (Foto: Daggi)


Häufig gestellte Fragen zur Kristallzüchtung:

1. Wo bekommt man die Chemikalien her?
Apotheken sind recht teuer. In den Gelben Seiten der Post finden Sie Anschriften von Chemikalienhandlungen. Sie sind als Lehrerin berechtigt, Chemikalien zu erwerben. Hilfreich ist dazu eine Bescheinigung der Schule.

2. Darf man Kristalle des Stoffs A in die Lösung von B hineinhängen?
Nein. Es gibt schließlich Lösungsunterschiede, und so löst sich der Kristall A in der Lösung von B auf. Hinzu kommt, dass A und B verschiedene Kristallsysteme aufbauen können und sich deshalb im Wachstum behindern.

3. Darf man Lösungen mischen?
Nein. Manche Lösungen können auch miteinander reagieren. Man sollte darauf achten, dass die Lösungen rein bleiben, so kann man sie weiter verwenden.

4. Kann man die Lösungen aufbewahren?
Besser ist es, wenn man zum Aufbewahren das Wasser ganz verdampfen lässt. Sonst wachsen Pilze und Bakterien darin und machen die Lösungen unbrauchbar.

5. Muss man die Fäden möglichst kurz schneiden?
Ja, sonst kann es an denen zur Kristallbildung kommen.

6. Darf man mehr als einen Kristall in die Lösung hängen?
Nein. Sie können sich berühren und dann zusammenwachsen.


Diese Seite ist Teil eines großen Webseitenangebots mit weiteren Texten und Experimentiervorschriften auf Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie.
Letzte Überarbeitung: 06. Juli 2004, Dagmar Wiechoczek