Reinigung von Schmutzwasser

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.


Wasser zu verschmutzen geht sehr rasch. Es aber wieder zu reinigen dauert lange, kostet viel und verbraucht viel Energie. Wir zeigen hier ein paar Grundtechniken zum Reinigen. Die werden auch in Kläranlagen oder bei der Trinkwasseraufbereitung angewendet.

Zuerst stellen wir uns selber "Schmutzwasser" her. Das Wasser aus der Pfütze vor der Schule sollten wir nicht nehmen, da könnten viele giftige Stoffe drin sein. Zu der Wasserprobe werden die Steinchen, Gartenerde, Kochsalz und etwas Tinte gegeben. Im Glas wird diese Mischung aufgeschlämmt und dann ruhig stehengelassen.

a) Absetzen und Abgießen, Rechen und Sieben
Durch das Absetzen der Stoffe, das Sedimentieren, lässt sich eine erste grobe Trennung von Stoffen erreichen.
Die leichteren und löslichen Bestandteile unseres Schmutzwassers werden zunächst in ein zweites Glas abgegossen. Das Abgießen einer Flüssigkeit vom Bodensatz heißt Dekantieren.
Die zusammen mit dem Wasser abgegossenen größeren Schwimmteile lassen sich mit den Fingern heraus angeln. Das macht in der Technik eine Harke oder ein Rechen. Die kleineren Teilchen trennen wir durch ein Sieb ab.

b) Filtrieren
Die unlöslichen Bestandteile der Erde, die mit in das Becherglas dekantiert worden sind, sollen nun von den wasserlöslichen Bestandteilen getrennt werden. Dazu wird die Suspension aus dem Becherglas in den vorbereiteten Filter gegossen. Was durchläuft und aufgefangen wird, nennt man Filtrat.

Bild 1 (Foto: Daggi)


Durch Filtrieren können unlösliche Stoffe von gelösten Stoffen getrennt werden. Ein Filter wirkt dabei wie ein Sieb mit sehr feinen Poren.
Wir sehen, dass das Wasser aber noch trübe ist. Filter halten also kleine Schwebeteilchen nicht zurück.

c) Adsorbieren
Im Filtrat befinden sich noch die Schwebeteilchen, die wasserlösliche Tinte sowie das gelöste Kochsalz.
Die Schwebstoffe und der Tintenfarbstoff werden durch Adsorption an Aktivkohle abgetrennt. Wir benutzen dazu am Besten Kohletabletten aus der Apotheke.
Um Chemikalien zu sparen, nehmen wir nur etwa 50 ml Filtrat. Dazu geben wir eine Tablette Aktivkohle. Die Mischung wird geschüttelt. Zum Abtrennen der Aktivkohle von Lösung wird filtriert. Ist die Lösung nicht ganz farblos geworden, so wird nochmals eine Tablette Aktivkohle zugegeben und erneut filtriert.
Die Aktivkohle kann also Stoffe festhalten: Sie werden adsorbiert.

d) Destillieren
Als letzter Arbeitsschritt zur Gewinnung von reinem Wasser wird destilliert, d. h., die Salzlösung wird eingedampft. Dazu müssen wir uns eine einfache Destillationsapparatur bauen (siehe Bild).
Zu der zu destillierenden Flüssigkeit gibst du 1-2 saubere Steinchen, die so genannten Siedesteine, um ein gleichmäßiges Sieden zu erreichen. Das Ableitungsrohr kühlst du mit einem Papiertaschentuch, welches du anfeuchtest und feucht hältst. Die Vorlage, d.h. das Gefäß, in das das Kondensat einfließt, muss ebenfalls gekühlt werden.

Bild 2: Einfache Destillationsapparatur


Nun endlich haben wir sauberes, destilliertes Wasser.

Hintergründe zum Experiment


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Letzte Überarbeitung: 07. Januar 2005, Dagmar Wiechoczek