Eiskristalle im Eilzugtempo

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.


Es gibt in der Natur Vorgänge, die nicht ablaufen, weil sie gehemmt sind. Das ist so, als wenn ein Stein am Berghang liegt und nur darauf wartet, angeschubst zu werden. Wenn er dann in Bewegung gerät, hält ihn nichts mehr auf. Einen solchen Vorgang wollen wir ausprobieren. Dazu brauchst du ein wenig Fingerspitzengefühl. Vielleicht musst du den Versuch wiederholen, weil er das erste Mal nicht klappt.

Lege eine frische, bislang ungeöffnete Flasche Mineralwasser in das Gefrierfach eines Kühlschranks oder in die Kühltruhe. Nach einiger Zeit (je nach Temperatur des Gefrierfaches, z. B. bei -32 °C 60-90 min; das Mineralwasser muss noch flüssig sein) holst du vorsichtig (!) die Mineralwasserflasche aus dem Gefrierfach und öffnest sie sofort mit einer raschen Drehung am Verschluss.
Beim Öffnen der Sprudelflasche kristallisiert das Mineralwasser innerhalb weniger Sekunden mehr oder weniger vollständig durch. Beachte die herrlichen, federartigen Eiskristalle! Sie erinnern an Eisblumen.

(Fotos: Blume)


Achtung! Eine unterkühlte Flüssigkeit herzustellen, ist nicht ganz einfach. Liegt die Flasche zu lange im Gefrierfach, kann die Wasserflasche platzen!

Die Hemmung betrifft die Eisbildung aus dem Wasser. Die setzt normalerweise bei 0 °C ein. Unser Mineralwasser ist also unterkühlt, d. h. auch bei tieferen Temperaturen als 0 °C noch flüssig. Die Auslöser der Kristallisation sind die sich stark bewegenden Gasperlen von Kohlenstoffdioxid.

Hintergründe zum Experiment


Diese Seite ist Teil eines großen Webseitenangebots mit weiteren Texten und Experimentiervorschriften auf Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie.
Letzte Überarbeitung: 06. Januar 2005, Dagmar Wiechoczek