Kunststoffe in der Kerzenflamme

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.


Die meisten Kunststoffe zeigen in der Flamme typisches Verhalten. Das betrifft Schmelzen, Entflammbarkeit und Brennbarkeit sowie den Geruch der Dämpfe, die dabei entstehen.

Sicherheitshinweise
Die folgenden Versuche darfst du nur unter Aufsicht eines Erwachsenen durchführen!
Arbeite mit einer nicht brennbaren Unterlage, zum Beispiel über Alufolie, die du mit Tesafilm auf dem Tisch befestigst. Falls es mal anfängt, gar zu sehr zu rauchen, kannst du die Kunststoffstückchen leicht auspusten. Denke daran, dass die Kunststoffschmelzen sehr heiß sind und du dich deshalb leicht verbrennen kannst. Arbeite wegen des Geruchs auch bei guter Lüftung. Statt einer Kerze solltest du Teelichter nehmen.
Beim Prüfen des Geruchs fächelst du dir den Dampf etwas zu; auf keinen Fall voll die Nase darüber halten!

Von dem jeweiligen Kunststoff nimmst du mit der Pinzette ein Stück und hältst es in die Flamme. Beobachte das Verhalten in der Flamme. Lasse den Kunststoff nicht unnötig lange brennen. Blase die Flamme nach etwa 10 Sekunden aus, um die Geruchsbelästigung möglichst gering zu halten.

Noch besser ist es, wenn du die glühenden Reste zum Löschen in einen Behälter mit Wasser wirfst.

Polyethylen (PE), aus dem Sektkorken gemacht werden, schmilzt rasch, ist leicht entzündlich und brennt mit heller Flamme ohne Rückstand ab. Der Geruch erinnert an Rauch von Kerzenwachs.
Gleiches gilt für Polypropylen (PP), das Material vieler Joghurtbecher.
Polystyrol (PS) aus Getränkebechern oder Legosteinen ist ebenfalls leicht entflammbar und brennt stark rußend mit gelb leuchtender Flamme. Der Geruch ist typisch süßlich.
Das Melaminharz (MF) des Campinggeschirrs ist nur schwer entflammbar, es verkohlt lediglich in der Flamme. Das Material zerspringt in der Hitze und zeigt weiße Brennkanten. Der Geruch erinnert an verdorbenen Fisch.
Manche Harze wie das Bakelit riechen beim Erhitzen nach Desinfektionsmitteln wie im Krankenhaus.
Plexiglas (PMMA) brennt ebenfalls, wird dabei aber schaumig und hat einen Geruch, der an den einer Autowerkstatt erinnert. Schließlich bestehen Schluss- und Bremslichtabdeckungen daraus.
Polyvinylchlorid (PVC), die Isoliermasse um die Kupferkabel, ist kaum zu entzünden und verkohlt ebenfalls nur. Vorsicht! Die Dämpfe enthalten Salzsäure!

Quelle: Bettina Stankalla


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Letzte Überarbeitung: 12. Dezember 2002, Dagmar Wiechoczek