Der leuchtende Hundertmarkschein und Briefumschlag

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.


Du kennst das vielleicht aus dem Partykeller: Da gibt es besondere Lampen, in deren Licht leuchten einige deiner Klamotten hell bläulich. Das dafür verantwortliche Licht nennt man Schwarzlicht, weil es nicht zu sehen ist. Und weil das eigentlich blöde ist, spricht man besser von Strahlung. Und hier handelt es sich um die Ultraviolett-Strahlung. Ultraviolett kürzt man mit UV ab, also UV-Strahlung. Die nutzt man auch an anderen Orten und Gelegenheiten als im Partykeller oder Diskoraum.

Bild 1: 100-DM-Schein unter der UV-Lampe
(Foto: Blume)


Achtung: Nicht in UV-Lampen hineinsehen, ohne eine Schutzbrille zu tragen. Die UV-Strahlung schädigt dein Augenlicht

Leuchte mit einer UV-Lampe einen Geldschein an. Du entdeckst plötzlich viele bunte Zeichen und Bildchen, die du vorher noch gar nicht gesehen hast.

Hier dient die UV-Kennzeichnung zur Sicherheit gegenüber Fälschungen. Denn das kann man mit Fotokopierern nicht nachahmen.

Auch Briefmarken werden gekennzeichnet.

Leuchte neuere Briefmarken der Deutschen Bundespost mit UV-Strahlung an. Du entdeckst, dass das Papier gelbgrün leuchtet. Wenn du lange suchst, findest du mal eine Marke, die nicht leuchtet.

Bild 2: Zwei scheinbar gleiche Briefmarken im normalen Licht (obere Reihe)
und unter der UV-Lampe (untere Reihe)
(Foto: Blume)


Natürlich dient das Leuchten des Papiers wieder zum Fälschungsschutz. Die Post benötigt das Markenleuchten vor allem aber auch, um die Briefe in automatischen Sortieranlagen richtig herum einordnen zu lassen. Dort, wo es leuchtet, ist für die Maschine rechts oben. Sie liest die Postleitzahl, stempelt dann die Marke ab und druckt außerdem auch in einer Linie unten mit rötlicher Farbe einen Zustellcode; den kannst du mit der UV-Lampe auch entdecken.

Insgesamt sehen die Briefe unter der UV-Lampe abenteuerlich aus. Hier ist so ein Briefumschlag:

Bild 3: (Foto: Blume)


Und wenn eine Marke nicht leuchtet? Dann ist es entweder eine Fälschung oder ein Glückstreffer. So eine Marke erkennst du auf den Bildern oben. Die Marken sehen beide gleich aus. Unter der UV-Lampe erkennst du, dass die linke Marke nicht leuchtet. Das ist ein Druckfehler gewesen, und die Marke ist für Sammler ein Leckerbissen, für den sie kräftig zahlen müssen.

Leuchte im Dunklen die Zähne deines Freundes mit der UV-Lampe an. Schutzbrillen aufsetzen!

Die Zähne sollten hell aufleuchten. Wenn du nichts siehst, hat der arme Mensch wahrscheinlich Zahnersatz... Der leuchtet nämlich nicht.

Nun leuchten wir unsere Wäsche an. Alles leuchtet bläulich auf, wenn die UV-Strahlung darauf fällt. Mache das gleiche mit Waschpulver. Da erkennst du, dass nur einzelne Körnchen aufleuchten.

Die Körnchen enthalten einen Stoff, der von den Fasern deiner Kleidung festgehalten wird. Warum macht man das? Nun, das blaue Licht überstrahlt den nicht aus weißer Wäsche entfernbaren gelben Grundton, den Gilb. Den überstrahlt man einfach und gibt einem das Gefühl, dass alles pico bello sauber ist.

Das geht auch am Tag. Denn die Sonne ist eine Quelle für UV-Strahlung. Die sorgt darüber hinaus auch für die Bräunung der Haut oder für einen kräftigen Sonnenbrand. Das ist aber eine andere Geschichte.

Übrigens: Das Aufleuchten unter Einwirkung der UV-Strahlung nennt man Fluoreszenz. Wo diese Bezeichnung herkommt, sagen wir in einem besonderen Versuch.


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Letzte Überarbeitung: 26. September 2008, Dagmar Wiechoczek