Hydrolyse von Stärke ohne Mineralsäure

Experimente:
Versuch: Stärkehydrolyse mit Ionenaustauschern


Glucosesirup ist keine wässrige Lösung von ausschließlich D-Glucose. Vor allem enthält er Maltose und einige höhere Polymere der Glucose (Oligosaccharide, Dextrine). Er findet vielfältige Anwendung in der Lebensmittelindustrie, z. B. als Zusatzstoff zahlreicher Süßwaren. Im Speiseeis verhindert er die Ausbildung grober Eis- und Lactosekristalle. Bei der Tiefkühllagerung von Fisch und Geflügel übt er einen antioxidativen Effekt aus. Auch als "Traubenzucker"-Plättchen finden Stärkehydrolysate Verwendung. Der geringe Anteil an freien, reduzierenden Glucosemolekülen ist der Grund dafür, dass Silberspiegelversuche mit Dextroenergen(R) relativ erfolglos sind.

Hergestellt wird Glucosesirup durch partielle Hydrolyse von Stärke. Diese Hydrolyse erfolgt in der Industrie sowohl enzymatisch als auch durch saure Katalyse. Bei dem letzteren Verfahren wird die Stärke einige Zeit gekocht, z. B. mit verdünnter Schwefelsäure oder Phosphorsäure, wobei die Makromoleküle in kleinere Einheiten bis hin zur Glucose zerfallen.

Ein stark saurer Kationenaustauscher ist in der Lage, die Schwefel- oder Phosphorsäure bei diesem Verfahren zu ersetzen, wodurch es wesentlich umweltfreundlicher wird. Denn es entsteht keine durch organische Verbindungen verunreinigte Abfallsäure (-> Versuch).


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Letzte Überarbeitung: 30. November 2000, Dagmar Wiechoczek