Versuch: Modifikationen des kristallinen Schwefels

Schülerversuch; 25 min.

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.

Geräte
Versuchsteil 1:
Brenner, Dreifuß mit Ceranplatte, Porzellantiegel mit Deckel, Porzellanschale.

Versuchsteil 2:
Erlenmeyerkolben (100 ml) mit Stopfen, Kristallisierschale (Durchmesser etwa 15 cm) mit passendem Uhrglas zur Abdeckung, Haartrockner.

Chemikalien
Schwefel, Schwefelkohlenstoff (F, T).

Durchführung
1 Monokline Modifikation
Fülle den Porzellantopf mit Schwefelpulver, decke den Topf zu und stelle ihn auf eine Ceranplatte, die du von unten her zunächst stärker, dann bei Schmelzbeginn vorsichtiger erhitzt.
Achte darauf, dass du den Schwefel nicht zu stark erhitzt, dass er also nicht zu dunkel wird. Und vermeide auf jeden Fall, dass er sich entzündet. Das geschieht leicht, wenn er zu kochen beginnt. Deshalb ist das Zudecken des Porzellantiegels und die Verwendung einer Ceranplatte unbedingt notwendig!
Fülle immer wieder Schwefel nach, bis der Topf zu drei Vierteln mit flüssigem Schwefel gefüllt ist. Lasse dann abkühlen. Das kannst du mit einem Kalt-Haartrockner beschleunigen. Wenn sich auf der Oberfläche Kristalle zu bilden beginnen (vergleiche linkes Bild unten), gießt du den flüssigen Schwefel in die Porzellanschale. Vorsicht dabei! Der Topf ist sehr heiß!
Falls du zu lange gewartet hast und der Schwefel nicht ausfließt, kannst du den Schwefel im Topf noch einmal aufheizen.

Ergebnis
Überall im Topf erkennst du die gut ausgebildeten Nadeln des monoklinen Schwefels.

Bild 1: Monokliner Schwefel im Schmelztopf;
links: kurz vorm Ausgießen, rechts: nach dem Ausgießen der überschüssigen Schmelze
(Foto: Daggi)


2 Rhombische Modifikation
Sicherheitshinweis
Schwefelkohlenstoff ist giftig. Keine Dämpfe einatmen. Außerdem ist er fast so leicht entzündlich wie Diethylether. Deshalb: Offene Flammen, heiße Herdplatten und Betätigung von Schaltern vermeiden.

Löse in dem Erlenmeyerkolben Schwefel in Schwefelkohlenstoff. Gieße die klare Lösung in die Kristallisierschale, die du mit dem Uhrglas zudeckst. Stelle sie zum Abdunsten des Lösemittels in den Abzug, der nicht zu stark ziehen sollte. Du kannst die Lösung auch nach draußen stellen und dort langsam eindunsten lassen.

Ergebnis
Es haben sich mehr oder weniger große rhombische Kristalle gebildet.

Bild 2 (Foto: Daggi)


Hintergründe zum Experiment


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Letzte Überarbeitung: 23. Januar 2009, Dagmar Wiechoczek