Warum kann man Milch aufschäumen?
Was wäre ein Cappuccino ohne Milchschaum? Aufgeschäumte Milch erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit. Aber wie kommt es, dass man aus Milch einen so stabilen Schaum machen kann?
Obwohl Milch durch ihre Inhaltsstoffe eine
sehr kompliziert aufgebaute Flüssigkeit ist, ist der Trick, der hinter dem
Aufschäumen steht, ein ganz einfacher.
Milch ist eine Fett-in-Wasser-Emulsion, d. h., kleine
Fettkügelchen schwimmen in einer
wässrigen Phase. Um die Fettkügelchen herum befinden sich unter anderem
Proteine. Diese Proteine haben Eigenschaften wie Tenside, das sind waschaktive Substanzen
wie z. B. Spüli. Sie wirken grenzflächenaktiv und können so Schäume bilden.
Durch das Schlagen werden nun einige der Fettkügelchen zerstört und die
losgelösten Proteine wollen die Oberfläche der Flüssigkeit an der Grenzfläche
zur Luft besetzen. Wenn diese aber zu klein wird, müssen sich die Proteine einen
anderen Weg suchen, um als Emulgator wirken zu können.
Dazu vergrößern sie ihre Oberfläche, indem sie einen Schaum bilden.
Sie schnappen sich die eingeschlagene
Luft und belagern nun die Luftblasen rundherum. Man kann sich das so ähnlich
vorstellen wie Seifenblasen, um die herum die bunt schillernde Flüssigkeit zu
sehen ist. Es bildet sich ein Schaumlamellensystem.
Milchschaumbildung hat also zur Voraussetzung, dass sehr viel freier Emulgator vorliegt. Da fettarme Milch naturgemäß mehr Proteine und somit mehr Emulgatoren enthält, eignet sie sich besonders für die Herstellung von Milchschaum.
Weitere Texte zum Thema „Milch“