Lösungsspuren auf Salzkristallen; Ätzgruben

Wenn man die Oberflächen von Kristallen betrachtet, erkennt man manchmal geometrisch schön geformte Einkerbungen.

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Auflösungsspuren auf einem angelösten Steinsalz-Kristall
(Foto: Blume)


Bei diesen Oberflächengruben handelt es sich um Auflösungsspuren des Kristalls. Das Bemerkenswerte ist, dass die Gruben die Symmetrie der Kristalle wiedergeben.

Ähnliche Abbauprozesse beobachtet man auch bei der chemischen Ätzung. Deshalb spricht man auch von Ätzgruben. Zum Beispiel zeigt Flussspat (CaF2) nach 2-3tägiger Behandlung mit halbkonzentrierter Salzsäure Ätzgruben. Die haben übrigens die gleiche Form wie beim Steinsalz; man erkennt sie leider aber nur, wenn man die Oberfläche mit einem Mikroskop betrachtet. Man kann sie wenigstens spüren, wenn man mit den Fingerspitzen über einen angeätzten Kristall streicht: Der fühlt sich dann nicht mehr glatt, sondern samtartig an. Außerdem glänzt er nicht mehr, sondern erscheint matt.

Oftmals zeigen auch wachsende Kristalle solche Spuren - wie man auf vielen Abbildungen von naturbelassenen Diamanten sehen kann. Somit ist die Auflösung letztlich ein Vorgang, der reziprok zum Kristallwachstum verläuft.

Ätzgruben bilden sich bevorzugt an den Stellen, an denen die Ordnung des Kristallgitters gestört ist. Deshalb dient das chemische Ätzen z. B. in der Metallurgie zur Überprüfung der Qualität von Einkristallen.


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Letzte Überarbeitung: 09. Dezember 2009, Dagmar Wiechoczek