Verwendung der Cellulosebegleitstoffe

Experimente:
Versuch: Vanillin aus Ligninsulfonsäure
Versuch: Ligninsulfonsäure als Fließverbesserer für Zement


Auch die Cellulosebegleitstoffe sind wertvolle Rohstoffe, die zunehmend nicht mehr verbrannt werden.

Lignin
Lignin ist ein Polyphenolalkohol mit vielen aromatischen Ringen und Doppelbindungen. Sein Grundbaustein ist der Dehydroconiferylalkohol. Seine vielen funktionellen Gruppen machen Lignin als nachwachsenden Rohstoff sehr interessant.

  • Kunststoff- und Klebstoffherstellung (Formaldehydharze)
  • Spanplattenherstellung mit Hilfe von ligninverbindenden Enzymen anstelle von technischen Klebern auf Formaldehyd- oder Polyurethanbasis
  • Gewinnung von Aromastoffen (z. B. Vanillin; -> Versuch)
  • Baustoffadditive (z. B. als Fließmittel für Zement; -> Versuch)
  • Spurenelementdünger und Pflanzenschutzmittel
  • Wasseraufbereitung

Vanillin

Hemicellulosen
  • Hydrolytische Spaltung und Reduktion zu Zuckeralkoholen
    -> Lebensmittelindustrie, Weichmacher, Polyester.
  • Vergären zu Ethanol
    -> Biomasse als Futtermittel
  • Bildung von Furanderivaten wie Furfural durch Erwärmen in Gegenwart von schwachen Säuren (siehe Abbildungen, Bild 1).
    Hieraus lassen sich Phenolharze gewinnen, so dass man vom Formaldehyd unabhängig wird. Durch Erhitzen und Hydrieren erhält man das wichtige Lösemittel Tetrahydrofuran (THF). Daraus werden unter Verwendung von Cyaniden Adipinsäuredichlorid und Hexamethylendiamin, die Grundstoffe der Nylonsynthese, gewonnen.

Harzsäuren
  • Leimung von Papier, Kolophonium
  • Terpentin
  • Lösemittel, Aromastoffe

Tallöl
  • Fettsäuren -> Tenside, Polyester, Schmelzkleber


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Letzte Überarbeitung: 07. Dezember 2011, Dagmar Wiechoczek