Versuch: Holzaufschluss mit dem Acetosolv-Verfahren
Schülerversuch; 45 min.
Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.
Hinweis
Man sollte keine Fichtenspäne einsetzen, da die wasserabweisenden Harzstoffe das
Verfahren im Schulbereich stören. Vor allem schäumen die Harzseifen beim oxidativen
Bleichen übermäßig stark. Am besten ist das Ergebnis mit Eichenholz. Hier fällt die
schönste Cellulose an. Auch Stroh ist gut geeignet.
Geräte
Rundkolben (250 ml), Rückflusskühler mit Trockenrohr, Heizpilzhaube, Magnetrührer,
Becherglas (400 ml), Nutsche, Wasserstrahlpumpe, Tropfpipetten.
Chemikalien, Materialien
Chemikalien:
Feine Eichenhobelspäne (kein Sägemehl), Stroh, Eisessig (C), konzentrierte Salzsäure (C).
Durchführung
(Im Abzug arbeiten!)
Klick mich an!
Bild 1 (Foto: Daggi)
Eine Vorbemerkung: Der Ansatz kann beliebig erweitert werden! Dann muss man nur
größere Gefäße nehmen.
5 g feine Eichenspäne (oder Stroh) werden in einer Mischung von 65 ml Eisessig und
20 ml konzentrierter Salzsäure unter Rückfluss gekocht. Wenn kein Abzug vorhanden
ist, wird ein langer Laborschlauch am Kühlerende befestigt und aus dem Fenster geführt.
Man lässt mindestens 1 Stunde kochen. Je länger die Chemikalien einwirken, desto besser
gelingt der Aufschluss.
Danach lässt man die nunmehr schwarzbraune Suspension abkühlen.
Man saugt das abgekühlte Gemisch durch eine Nutsche.
Sicherheitshinweise
Schutzbrille verwenden! Die Saugflasche vor dem Umkippen schützen, Implosionsgefahr. Deshalb muss
die Saugflasche auch auf einem weichen Untergrund stehen.
Anschließend wird noch mit etwas Essigsäure nachgespült. Dann entnimmt man die braun-schwarze Zellstoffplatte der Nutsche. Man kann sie trocknen oder feucht weiterverarbeiten.
![]() |
Bild 2 (Foto: Daggi) |
Hinweis
Die abgenutschte Flüssigkeit bewahrt man auf, denn damit kann man weitere
Holzmengen aufschließen. Man muss dann nur etwas Salzsäure zusetzen. Die
abgenutschte Lösung kann auch gleich zu Lignin aufgearbeitet werden, indem man
das Lösemittel Eisessig abdestilliert (siehe Versuchsvorschrift in [2]).