Betreff:
Zitronensaftkonzentrat + Teelicht > Stichflamme + Starke Erwärmung ?!
Wieso?
Eine neue Art "Friteusenbrand" in Kombination mit unserem
"Chemischen Flammenwerfer" schlägt ein Leser vor.
Hallo, Herr Blume,
Ich habe eine Frage zu folgendem Experiment:
Man nehme ein Teelicht, stelle es in ein Glas, und lasse es so lange brennen, dass bis
auf einen feinen Wachsfilm alles leergebrannt ist. Nun träufle man ca. 2 Tropfen Zitronensaftkonzentrat
hinzu.
Beobachtung:
Eine ca. 20 cm hohe Stichflamme für ca. 10 Sekunden, danach ca.5 cm hohe Flammen im umgebenden Glas
(Radius 7 cm) für ca. 2 min. Das Glas wird schließlich so stark erhitzt (wohlgemerkt von einem Teelicht,
das im Prinzip alle ist und immer noch von der üblichen Blechhülle umgeben ist), dass es platzt !!!
Ich habe ehrlich gesagt keine wirkliche Erklärung. Können Sie mir weiterhelfen?
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Die Erklärung finden Sie in den oben angegebenen Webseiten.
Hinweis für Nachahmer: Dazu benötigen Sie keineswegs Zitronensaftkonzentrat. Es geht auch mit Wasser.
Hier schildert eine Mutter einen weiteren Fall:
Mein Sohn musste als Hausaufgabe ein Teelicht (ohne Docht) in einem
Kochtopf erhitzen und anschließend im Kühlschrank abkühlen lassen. Da es zur Zeit draußen sehr kalt ist,
habe ich es vorgezogen, den Kochtopf mit dem flüssigen Teelicht nach draußen zu bringen. Nach einigen Metern
gab es allerdings im Wohnzimmer eine große Verpuffung. Das Kerzenwachs hat sich selbst entzündet. Was haben
wir falsch gemacht? Dies interessiert mich vor allem, weil alle Schüler der fünften Klasse in der Schule
meines Sohnes diesen Versuch zu Hause durchführen sollen und evtl. vor Fehlern gewarnt werden müssen.
Ich möchte noch anmerken, dass das Kerzenwachs sehr, sehr heiß gewesen sein muss. Als ich es zuerst mit
der Grillzange neben den Herd gestellt habe, hat es die Küchenarbeitsplatte versengt und das hat bislang noch
nicht einmal die heißeste Bratpfanne geschafft.
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Die Antwort ist klar: Das Wachs ist sehr heiß gewesen, hat also H-Radikale enthalten. Als das Teelicht transportiert
wurde, wurde es sicherlich etwas geschüttelt oder es gab Konvektionsströmungen. Dabei sind die H-Radikale mit dem
Sauerstoff der Luft in Kontakt gekommen.
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Letzte Überarbeitung: 10. Januar 2012, Dagmar Wiechoczek
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