Synthese von Carbamidperoxid

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.


Gleich vorneweg: Die Synthese ist nicht einfach. Vor allem muss man einerseits möglichst konzentrierte Lösungen verwenden, hat aber andererseits das Problem, dass man damit in der Kälte arbeiten muss. Dann kristallisiert rasch der Harnstoff aus. Den erkennt man aber an seinen nadelförmigen, weißen Kristallen, während das Produkt Carbamidperoxid eher kompakte, grobe farblos-glasige Kristalle bildet.

Man stellt es her, indem man stöchiometrische Mengen von konzentrierter Harnstofflösung und etwa 30%iger H2O2-Lösung (C) bei 0 °C bis -5 °C zusammengibt. Am besten ist es aber, wenn man dazu eine bei dieser Temperatur kalt gesättigte Harnstofflösung einsetzt.
Es fallen farblose, durchscheinende Kristalle des Addukts aus. Stehenlassen im Kühlschrank erhöht die Ausbeute. Man nutscht die Kristalle ab, wobei man das Produkt mit einer Mischung aus Eiswasser und Alkohol, die insgesamt ca. 0,1%ig ist an Citronensäure oder Salicylsäure, abdeckt. Das senkt die sowieso schon geringe Alkalinität der Mischung. Carbamidperoxid ist nämlich erst unter pH-Wert 4 stabil.

Die Substanz ist trocken gut haltbar.

Vor Schmelzpunktsbestimmungen wird allerdings gewarnt. Carbamidperoxid zersetzt sich ab 60 bis 80 °C unter Radikalbildung.


Kristalle von Carbamidperoxid (Foto Daggi)

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Letzte Überarbeitung: 18. Oktober 2005, Dagmar Wiechoczek