F1: Moin Herr Prof. Dr. Blume!
Kalottenmodelle sind räumliche Molekülmodelle mit maßstabsgerechten Atomgrößen, Kernabständen und Bindungswinkeln. Die Kugeln repräsentieren gebundene Atome mit ihren Elektronenhüllen. Farbe und Größe geben Aufschluss über das vorliegende Element. Hier ist z. B. das Kalottenmodell der einfachsten Aminosäure Glycin. (Foto: Blume) Zum Aufbau der Kalottenmodelle muss man wissen, dass in den chemischen Verbindungen die Atome nicht so einfach wie sich berührende unverformte Kugeln nebeneinander liegen. Zwischen ihnen gibt es Bereiche, in denen sich die Teile der Elektronenhüllen der Atome (Atomorbitale) zu gemeinsamen Molekülorbitalen überlappen. Das heißt, dass die Atomkerne näher zusammenrücken. Zum Bau der Modelle hat man deshalb diese Bindungsbereiche von den runden Atomkugeln einfach abgeschnitten. Wenn man die Kugelreste zusammensteckt, sind nur die Kugelkappen zu sehen. Man spricht von Wirkungsradien der betreffenden Atome in der Verbindung. Diese Restkugeln oder Kugelkappen nennt man „Kalotten“. Die Bezeichnung stammt letztlich aus dem Lateinischen calva, Kopf und dem Französischen calotte, das Mönchsmützchen. Die Form der Kalotten gibt u. a. auch Aufschluss über die Bindungsart. So unterscheiden sich die Atomwirkungsradien je nach Bindungsgrad (Einfach-, Doppel- und Dreifachbindungen z. B. beim Kohlenstoff oder Stickstoff). Hier seht ihr z. B. die Reihe vom Ethan zur Essigsäure. (Foto: Blume) Manche Kalotten werden von vornherein zu Gruppen zusammengefasst, so z. B. OH, CH oder CN oder der Benzolring. Hier ist das Modell des Phenols: (Foto: Blume) Der Kalotten-Maßstab ist im Allgemeinen 1 cm (bei manchen Modellen auch 1,5 cm) = 100 pm. Zur Erinnerung: 1 pm (Picometer) entspricht 10-9 m. 100 pm sind dann ein Å. Das ist in etwa der Radius eines Wasserstoffatoms. Dessen Durchmesser beträgt 2,8 Å.
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