Prof. Blumes Tipp des Monats September 1997 (Tipp-Nr. 3)
Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis
unbedingt beachten.
Die Buttersäure wird überlistet
Gern würde man den Duft nach Ananas oder reifen Birnen ins Klassenzimmer zaubern
- wenn da nicht dieser üble Gestank nach Buttersäure wäre, der einem tagelang in den
Kleidern hängt und der die Mitschüler in der Straßenbahn zu Naserümpfen und
merkwürdigen Blicken veranlasst. Diese Fruchtaromen sind nämlich Ester der
Buttersäure.
Mit Hilfe eines Kationenaustauschers gelingt deren Synthese jedoch ohne
Geruchsprobleme. Dann nämlich kann das (in trockenem Zustand) völlig geruchlose
Natriumsalz der Buttersäure, Natriumbutyrat, als Ausgangsstoff verwendet werden.
Hierzu lässt man das Salz, den entsprechenden Alkohol und den (etwas feuchten)
Kationenaustauscher miteinander reagieren.
Der saure Kationenaustauscher überführt das Natriumbutyrat zunächst in die freie
Buttersäure.
Bevor die Buttersäure Schaden anrichtet, wird sie sofort unter der katalytischen Wirkung der restlichen Säuregruppen des Austauschers mit dem Alkohol verestert.
Versuchsbeschreibung Schülerversuch; 10 min. Geräte
Chemikalien
Durchführung
Zu dem Austauscherharz gibst du eine der folgenden Mischungen:
Das Gemisch erhitzt du bis zum Sieden und lässt es dann noch mindestens 15 min unter Rückfluss kochen. Anschließend kühlst du die Mischung gut ab. Prüfe den Geruch. |
Wichtig für alle Ester-Geruchsproben
Heiß und hochkonzentriert riechen auch die Fruchtester wie technische
Lösemittel. Außerdem ist diese Art der Probe gesundheitsschädigend.
Deshalb die Geruchsprobe nur mit kalten Lösungen und bei großer Verdünnung
vornehmen! Also die Nase nicht zu dicht an die Gefäßöffnung halten!
Klick hier, wenn du das Ergebnis lesen willst!
Rüdiger Blume
Literatur
R. Blume, A. Hildebrand und U. Hilgers: Umweltchemie im Unterricht. Ein praktischer
Leitfaden; Cornelsen-Verlag, Berlin 1996, 279 S. (ISBN 3-464-03513-1)