Nebel und der Tyndall-Effekt

Experimente
Versuch: Der Tyndall-Effekt


Wenn man einen gebündelten Lichtstrahl durch eine feine Suspension oder Emulsion schickt, wird er plötzlich sichtbar. Dieses Phänomen benennt man nach seinem Entdecker Tyndall-Effekt. (John Tyndall war ein britischer Physiker, der im 19. Jahrhundert lebte.)

Der Effekt beruht darauf, dass das Licht an den ansonsten unsichtbaren Kolloid-Teilchen in alle Richtungen gestreut wird. Darauf beruht zum Beispiel auch, dass der Himmel blau ist. Denn die Streuung ist abhängig von der Wellenlänge des Lichts: Kurzwelliges, also blaues Licht, wird stärker gestreut als langwelliges, also rotes.

Jeder Schüler kennt den Effekt am Beispiel von Stärkelösungen oder an Lösungen von Proteinen wie z. B. Hühnereiweiß. Aber auch stark verdünnte Milch wirkt entsprechend. Das alles sind Fest/Flüssig- oder Flüssig/Flüssig-Emulsionen. Weitere allgemein bekannte Emulsionen sind die Colagetränke und auch das Bier.

Was viele Leute nicht wissen: Es gibt aber auch andere Emulsionen wie Fest/Gasförmig (z. B. Feinstaub in der Luft oder auch Rauch).

Das folgende Bild zeigt eine Flüssig/Gasförmig-Emulsion. Es handelt sich um feine Nebeltröpfchen, die aus kondensiertem Wasserdampf bestehen.

Herbstspaziergang auf unserem Fliegenpilz-Weg
(Foto: Blume)


Auch diese spezielle Emulsion zeigt natürlich den Tyndall-Effekt. Die dazu notwendigen gebündelten Strahlen werden erzeugt, indem die Löcher, die das Laub der Bäume bildet, punktuell Licht durchlassen – wie bei einer Lochkamera. Deshalb sind die Bilder, die die Strahlen auf dem Waldboden hinterlassen, auch kreisförmig – es sind nämlich Abbildungen der Sonne.


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Letzte Überarbeitung: 02. April 2012, Dagmar Wiechoczek