Bild 1 (Foto: Blume) |
Wasser ist wichtig für die Pflanzen
Pflanzen verbrauchen während der Fotosynthese Wasser, das sie als chemisches Edukt zum Aufbau von Kohlenhydraten benötigen.
Spätestens, wenn den Pflanzen das Wasser ausgeht, erkennt man, dass Wasser auch aus physikalischen Gründen für ihr Gedeihen notwendig ist. Dann hängen sie schlaff herunter. Bietet man ihnen Wasser an, greift die Osmose, und die Zellen saugen sich wieder voll. Manche Pflanzen benötigen soviel Wasser, dass man sie wie z. B. den Reis in Wasser aufziehen muss. Für ein Kilogramm Reis werden 5000 l Wasser verbraucht! Deshalb lassen sich von einem Hektar Nassreisfeld maximal 200 kg Reis ernten.
Bild 2: Reisfelder in Südchina. Die Kalkfelsen im Hintergrund enthalten versiegeltes CO2 (Foto: Daggi) |
Pflanzen können Wasser auch über die Blattoberflächen aufnehmen. Das ist wichtig, wenn
es regnet oder sich Tau bildet.
Aus dem Boden entnehmen sie das Wasser mit Hilfe ihrer Wurzeln. Im Boden ist es
fest als Kapillarwasser an die Bodenmineralien gebunden. Den Saugdruck erzeugen
die Pflanzen nicht nur durch Osmose, die durch ständige Neusynthese von Glucose
zustande kommt. Sie setzen einen Pumpmechanismus in Gang, indem ihre in ihrer
Gesamtheit riesigen Blattoberflächen große Mengen an Wasser verdunsten. Deshalb
wirkt es auch im Hochsommer im Wald so schön kühl.
Das machen auch Schnittblumen, denen man ständig Wasser nachgeben muss. Aber auch Topfblumen
wirken im Wohnbereich für das richtige Raumklima.
Bild 3: Waldlandschaft am Schwäbischen Albtrauf.
Blick von der Burg Hohenurach auf den Runden Berg (Foto: Blume) |
Aber ein anderer Aspekt ist noch wichtig: Die ständige Auflösung von
Bodenmineralien ist Grundlage für das Pflanzenwachstum. Denn diese benötigen
Mineralien zum Aufbau ihrer Biomasse. Dazu gehören fast alle Elemente des
Periodensystems. Einige Mineralstoffe wie die Calcium- oder Magnesium-Ionen sind
für alle Pflanzen wichtig. Dennoch gibt es Spezialisten wie den Tabak, der Lithium
anreichert, oder Brennnesseln, die ihre Injektionsnadeln aus Kieselsäure aufbauen.
Mit Kieselsäure stabilisieren sich auch Gräser. Lithium und Kieselsäure stammen aus
schwerlöslichen Silicaten, Calcium und Magnesium daneben auch aus
schwerlöslichen Carbonaten. Man sieht, dass das Wasser auf die Dauer auch
Schwerlösliches zersetzt. Fairerweise muss man aber sagen, dass die Auflösung der
Mineralien von den Pflanzen durch Abgabe von Säuren wie z. B. der
Citronensäure unterstützt wird. Das
erkennt man an Kalksteinen, die in der Nähe von Wurzeln gelegen haben.
Sie zeigen oftmals die feinen eingeätzten Linien des Wurzelgeflechts.
Wasser ist in trockenen Gegenden Mangelware. Deshalb haben die dort lebenden Pflanzen ausgeklügelte Methoden zur Verhinderung von Wasserverdunstung und zur Wasserspeicherung entwickelt. Manche Pflanzen speichern Wasser in verdickten Stämmen, wie der Baobab (Affenbrotbaum) auf Madagaskar. Wussten Sie, dass diese Baobabs früher einmal inmitten eines riesigen Urwalds standen? Man hat alle anderen Bäume umgehauen. Nur die Baobabs ließ man stehen, weil sie als heilig gelten.
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Bild 4: Baobabs (Affenbrotbäume) auf Madagaskar
(Foto: Daggi) |
Bekannt ist das Phänomen der "blühenden Wüste": Nach etwas Regen sprießen innerhalb kürzester Zeit Blüten aus
sonst verdorrt herumstehenden Pflanzen. Die Wüste scheint förmlich zu explodieren. Erinnert sei an den Filmklassiker
"Die Wüste lebt" von Walt Disney, der nicht nur in den Fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts die Jugend
begeisterte.
Bild 5 (Foto: Rosi Raimund)
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