Feuer löschen mit Wasser
Experimente:
Versuch: Löschen von Lösemittelbränden
Versuch: Modellversuch zum Friteusenbrand
Versuch: Heißes Magnesium zersetzt Wasser
Versuch: Alkalimetalle reagieren mit Wasser schon in der Kälte
Versuch: Feuer durch Wasser
Versuch: Flüssigkeiten benötigen beim Verdampfen Wärme
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Löschflugzeug der National Air Guard USA
(Foto: Blume) |
Feuer und Wasser sind für viele Leute "Elemente", die sich nicht vertragen. Gegen
Feuer hilft nur Wasser, denken viele. Das trifft auch oftmals zu. Die Versuche zur
Bekämpfung von Waldbränden haben aber nur dann eine reale Chance, wenn das
Wetter umschlägt und es anfängt zu regnen.
Brandbekämpfung und Löschen bedeuten heute jedoch mehr als nur Wasser zu verspritzen.
Es ist vielmehr eine Angelegenheit von Vorbeugung, Forschung mit wissenschaftlicher Akribie und Anwendung von Hightech. Statt Wasser spritzt man Lösungen von Silicaten, die besser die Wärme abführen, da man zur Spaltung der stabilen Hydrate viel mehr Energie aufwenden muss. Oder man setzt zum gleichen Effekt rote Eisenoxide zu. Und dann erst die vielen nichtwässrigen Löschmittel wie Schäume, CO2 und die Halone!
Die Brandlöschung durch Wasser beruht nicht nur auf Abdeckung des Feuers zum Abschneiden von der Sauerstoffzufuhr. Man muss vielmehr wissen, dass ein Brand nur durch Aktivierung der zugrunde liegenden chemischen Reaktion beginnt. Das heißt, er muss durch Entzündung ausgelöst werden. Von da ab aktiviert sich der Brand selbst.
Beim Bekämpfen eines Brandes mit Wasser verdampfen schlagartig große Wassermengen. Damit wird dem Brandherd sehr viel Wärme entzogen. Deshalb hört die Selbstaktivierung des Brandes auf; das Feuer erlischt sofort.
Je schneller sich Dampf bildet, desto eher tritt seine Löschwirkung ein. Aus diesem Grunde ist das Löschen mit heißem Wasser besonders effektiv.
Besonders bewährt zur Brandbekämpfung haben sich künstliche Nebel. Diese erzeugt man mit auf Löschpanzern fixierten Düsenjäger-Triebwerken, in deren Abgasstrahl man Wasser spritzt.
Viele Brände lassen sich aber nicht mit Wasser löschen. Das ist zum Beispiel beim
Benzinbrand der Fall, da sich Wasser und Benzin nicht mischen und das Benzin
wegen seiner Dichte von etwa 0,75 kg/l sogar noch auf dem Wasser schwimmt. Besonders
schlimm sind brennende, heiße Flüssigkeiten wie Fettschmelzen. Berüchtigt ist in diesem
Zusammenhang der Friteusenbrand. Versucht man den mit Wasser zu löschen, so verdampft
letzteres augenblicklich explosionsartig auf der mehrere hundert Grad heißen Fettschicht,
reißt dabei brennende Fettpartikel mit hoch und facht den Brand so erst recht an
(-> Versuch).
Aber auch dann, wenn Wasser mit dem brennenden Medium chemisch reagiert, ist an
Löschen mit Wasser nicht zu denken. Das gilt beispielsweise für Metallbrände.
Offensichtlich ist das beim Magnesium (-> Versuch). Alkalimetalle sind besonders
gefährlich, da sie schon in der Kälte in exothermer Reaktion mit Wasser Wasserstoff
erzeugen und sich selbst entzünden. Knallgasartige Explosionen können die Folge
sein (-> Versuch).
2 Na + 2 H2O > 2 NaOH + H2 /exotherm
2 H2 + O2 > 2 H2O /exotherm
Auch andere Brände werden erst durch Wasser ausgelöst (-> Versuch).
Bei all diesen nicht mit Wasser löschbaren Bränden hilft nur Schaum oder Kohlenstoffdioxid.
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