Osmose und Osmotischer Druck
Experimente:
Modellversuch zur Osmose
Versuch: Eier - mal dick, mal dünn
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Warum ist das Pflanzengewebe so knackig fest?
Es saugt Wasser auf und pumpt sich damit förmlich voll. Das macht es mit einem
physikalischen Trick: Die Zellinhalte stellen eine hochkonzentrierte Lösung von
Salzen, Zuckern, Aminosäuren (und vielem anderen mehr) dar. Kommt die Zelle mit
Wasser in Kontakt, das wie etwa Regenwasser weniger Gelöstes enthält, so hat die
Lösung in der Zelle das Bestreben, sich zu verdünnen. Dazu saugt die Zelle förmlich
Wasser durch seine Membran zu sich herüber. Solche Membranen nennt man
semipermeabel, also halbdurchlässig. Sie lassen nur Wassermoleküle durch, nicht
aber die Ionen oder Moleküle der gelösten Stoffe. Es baut sich deshalb in der Zelle mit
der konzentrierten Lösung ein Druck auf. Den nennt man osmotischen Druck (griech.
osmos, eindringen). Das Prinzip ist die Osmose.
Gleiches beobachtet man auch bei den tierischen Zellen und sogar beim Ei (-> Versuch).
Das Prinzip kann man im Modellversuch zeigen.
Entstehen von osmotischem Druck
Man teilt ein Gefäß durch eine halbdurchlässige, so genannte semipermeable Membran wie zum Beispiel aus
Cellophan, die nur Wassermoleküle durchlässt. In eine Seite füllt man Reinwasser, in
die andere die konzentrierte Lösung von Zucker. Nach einem Tag wird deutlich, dass der
Pegel im Wasserbereich ansteigt.
Der Konzentrationsausgleich hat also einen hydrostatischen Druck zur Folge, den
osmotischen Druck, den man so messen kann. Das pumpt die Zellen auf. Dieser
Druck ist proportional zur Teilchenzahl und damit zur Konzentration der gelösten
Stoffe. Stoffe, die wie Salze in Lösung freie Ionen bilden, haben entsprechend höhere
osmotische Drücke.
Pro Mol Teilchen beträgt der Druck in einem Liter Lösung übrigens 22,4 atm.
Osmose - die Erinnerung an das Leben im Meer
Die Zellen der Organe und das Blut als Transportorgan "erinnern" sich an die Zeit, als
sie noch im Wasser lebten. Deshalb ist ihr osmotischer Druck ähnlich dem von
Lebewesen im Wasser. Aus diesem Grunde nimmt man beim Spritzen von
Medikamenten als Lösemittel 0,9prozentige Natriumchloridlösung. Destilliertes
Wasser in größeren Mengen würde die roten Blutkörperchen zum Platzen bringen - wie
reife Süßkirschen im Sommerregen.
Reverse Osmose
Lässt man umgekehrt einen hohen Druck auf das Zuckerwasser in dieser Anordnung einwirken, so gibt die
Zuckerlösung durch die Membran das Reinwasser zurück. Das Verfahren heißt Reverse Osmose
oder Umkehr-Osmose. Solche Anlagen nutzt man vor allem zur
Meerwasser-Entsalzung. Aber auch demineralisiertes Wasser
wird auf diese Weise immer mehr aus Leitungswasser hergestellt.
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