4.17 Stellmittel
In Waschmitteln sind hygroskopische Substanzen enthalten, die
zur Klumpenbildung neigen. Stellmittel sollen die Rieselfähigkeit
von Wasch- und Reinigungsmitteln verbessern.
In Waschpulvern wird hierfür wasserfreies Natriumsulfat Na2SO4
verwendet.
In flüssigen Produkten werden Cellulose-Ether, Polyacrylate oder
Polyglykole zur Verdickung verwendet.
Die größte Bedeutung hat das Natriumsulfat. Natriumsulfat selbst hat keine waschaktive Wirkung. Es ist aber in manchen Waschmitteln in so großer Menge enthalten, dass es erheblich zur Gewässeraufsalzung beiträgt. In hartem Wasser bilden die Sulfat-Ionen Gips (-> 4.5.1), so dass sogar zusätzliche schmutzartige Rückstände gebildet werden.
Außerdem beeinflusst Natriumsulfat als wasserlösliches Salz auch die Wirksamkeit von Tensiden. Die schmutzablösende Wirkung von Alkylethersulfaten wird nur in weichem oder sehr weichem Wasser durch Zugabe von Natriumsulfat gesteigert. Die gleiche Zugabe von Natriumsulfat zum meist verwendeten Standardtensid LAS bewirkt in mittelhartem oder hartem Wasser allerdings eine Verschlechterung der Tensidwirkung.
Durch die seit einigen Jahren verstärkte Tendenz, in Waschmitteln das gut rieselfähige Zeolith A statt des zur Klumpenbildung neigenden Triphosphates als Wasserenthärter zu verwenden, kann auf Natriumsulfat weitgehend verzichtet werden. Der Einsatz von Natriumsulfat kann nach heutigem Kenntnisstand also nur in Spezialwaschmitteln und nicht in LAS-haltigen Universalwaschmitteln sinnvoll sein. Voraussetzung hierfür ist die Abstimmung auf eine bestimmte Wasserhärte und die Kombination von Natriumsulfat mit speziell ausgewählten Tensiden. In solchen Waschmitteln wäre Natriumsulfat dann aber nicht mehr ein Stellmittel, sondern eine Wirkkomponente.
Verdickungsmittel, die die Viskosität flüssiger Wasch- oder Reinigungsmittel erhöhen sollen, sind unnötig. Dünnflüssige Reiniger sind ebenso gut dosierbar wie dickflüssige Produkte. Allenfalls wird durch die hohe Viskosität eine hohe Konzentration an Wirkstoffen vorgetäuscht.