Verteilungschromatographie

Das Phänomen der Stoffverteilung zwischen zwei nicht mischbaren Phasen macht man sich bei der Verteilungschromatographie zunutze.

Die stationäre Phase ist hierbei eine mit Lösemittel gesättigte feste Phase (z. B. Papier), die mobile Phase ist ein Lösemittel. Man spricht besser von Laufmittel oder auch Fließmittel.

Zunächst trägt man das irgendwie gelöste Substanzgemisch auf die stationäre Phase auf. Dann lässt man das Laufmittel als mobile Phase an der stationären Phase vorbeifließen. Bei der Säule erfolgt dies unter der Einwirkung der Schwerkraft, beim Papier oder einer Dünnschichtplatte aufgrund der Kapillarkräfte des Papiers, die das Laufmittel sogar gegen die Schwerkraft ansaugen.

Infolge der unterschiedlichen Löslichkeiten bzw. Adsorption der zu trennenden Stoffe in den beiden Phasen stellt sich entsprechend dem jeweiligen Verteilungskoeffizienten für jeden Stoff ein Verteilungsgleichgewicht ein.
Die ständig nachfließende reine mobile Phase nimmt von der stationären Phase adsorbierte Substanzen auf, trägt sie weiter und gibt sie in einem dynamischen Verteilungsgleichgewicht immer wieder an die stationäre Phase ab. Weil das eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, darf man eine Chromatographie nicht zu schnell laufen lassen.

Einige Stoffe lösen sich im Laufmittel besonders gut, andere Stoffe dagegen werden eher vom festen Trägermaterial adsorbiert. Letztere bleiben zwar nicht "hängen"; durch die ständige Wiederholung dieses Vorgangs kommt es aber zu einem Auseinanderziehen der Wanderungszonen der einzelnen Stoffe und somit zu einer Auftrennung des zuvor in einem Punkt aufgetragenen Substanzgemisches.

Beispiele für die Verteilungschromatographie sind die Papierchromatographie, die Dünnschichtchromatographie sowie die Säulenchromatographie.


Weitere Texte zum Thema „Chromatographie“


Diese Seite ist Teil eines großen Webseitenangebots mit weiteren Texten und Experimentiervorschriften auf Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie.
Letzte Überarbeitung: 14. Juni 2004, Dagmar Wiechoczek