Was es sonst noch so gab...
Merkwürdiges aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

E-Mail-Gruppe 87
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426 Kleiner Fehler und Dankeschön
F: Beim Stöbern nach Experimentiervorschägen zu Moosen bin ich bei Ihrem Server auf den ‘Kationenaustausch bei Torfmoosen’ gestoßen.

Beim Lesen der Durchführung viel mir auf, dass Ihnen versehentlich ein Beschreibungsfehler unterlaufen ist. Kopie aus Original:

Ich danke Ihnen recht herzlich für Ihre Arbeit, da diese mit Sicherheit sehr viele Studenten und Lehrer positiv unterstützt!


A: Vielen Dank für die Mail. Sie haben natürlich Recht. In der Abbildung zum Versuch haben wir es ja richtig gemacht. Statt Kalkwasser können Sie übrigens auch ein Ca/Mg-haltiges stilles Mineralwasser (wie z. B. Gerolsteiner ®) nehmen, da Kalkwasser stark alkalisch ist und deshalb den obigen Nachweis des Ionenaustauschs wegen der Zerstörung der Moosmatrix erschweren kann.


427 Sterbendes Vitamin C und Bioproteine
F1: Bei wie viel Grad stirbt natürliches Vitamin C?

Vor vielen Jahren erklärten Sie mir einmal, das das natürliche Vitamin C im Gegensatz zum künstlichen Vitamin C durch Bioproteine verunreinigt ist.

Meine Frage: Bei wieviel Grad stirbt das natürliche Vitamin C, also die verunreinigenden Bioproteine? Bei wie viel Grad zerfällt Ascorbinsäure?


A1: Leider erinnere ich mich nicht an den Vorgang, den Sie ansprechen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, so etwas geäußert zu haben. Außerdem gehört ein Wort wie „Bioproteine“ nicht zu meinem Vokabular, weil es „doppelt gemoppelt“ und deshalb schlicht Blödsinn ist.

Natürlich vorkommendes Vitamin C ist nur deshalb wirkungsvoller, weil es im Gemisch mit anderen Wirkstoffen ein höheres Wirkungspotential besitzt. Anders gesagt: Vitamin C in einem Apfel verpackt ist besser als eine Ascorbinsäure-Tablette. Übrigens erfordert auch die technische Synthese von Vitamin C zumindest in ein-zwei Reaktionsschritten den Einsatz von Mikroorganismen (Acetobacter suboxydans). Hier berichte ich darüber. Deshalb kann es wohl auch in technischem Vitamin C möglicherweise zur Verunreinigung mit Proteinen kommen.


F2: Leider vermisse ich eine Aussage zu der Zerstörtemperatur von natürlichem Vitamin C.


A2: Es gibt chemisch keinen Unterschied zwischen natürlichem und technisch hergestelltem („naturidentischen“) Vitamin C. Der Stoff, über den wir hier reden, heißt für den Chemiker Ascorbinsäure.
Ascorbinsäure verträgt längeres Erhitzen auf Kochtemperatur des Wassers recht gut - wenn die Umgebung stimmt. Vor allem muss diese völlig frei von Sauerstoff sein. Schwermetalle wie Fe oder Cu bzw. deren Ionen wirken dabei als Katalysatoren. In Gegenwart von Sauerstoff zerfällt gelöste oder feuchte Ascorbinsäure schon bei Zimmertemperatur. Klicke hier.


428 Vielen Dank!
F: Guten Tag Prof. Blume,
eins vorweg, ich habe keine Frage, sondern möchte mich bedanken. Auf Nachfrage der Schulleiterin, die immer wieder mit Aussagen wie: „Ist da Chemie drin? Das wollen wir nicht für unser Kind…“ zu tun hat, ob ich, da ich doch Chemiker bin, den Kindern (und damit vielleicht auch Eltern) nicht die Naturwissenschaften im Rahmen einer Interessengemeinschaft etwas näher bringen könnte, habe ich spontan (leichtsinniger Weise) zugesagt.

An Fachwissen mangelt es mir nicht, wohl aber an didaktischen und pädagogischen Konzepten, wie man Grundschülern naturwissenschaftliche Sachverhalte näher bringt, ohne sie zu überfordern.

Nach den ersten Stunden kann ich nun sagen, dank Ihrer Hilfe ist dies sehr gut gelungen. Da auch Eltern kamen, sich bedankten und über die Begeisterung ihrer Sprösslinge berichteten, möchte ich hiermit dies an Sie weiterleiten!

Vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen
Dr. A. U.


429 Vielen Dank für die herausragende Arbeit!
F: Guten Tag Herr Blume,
ich recherchiere gerade etwas für ein Schulprojekt und bin (da ich begeisterter Vorwort-Leser bin) an Ihren einleitenden Worten zum Email-Verkehr hängengeblieben.

Als Chemiker freue ich mich, eine so fundierte (und kostenlose!) Sammlung von spannenden Experimenten und Fakten im Internet zu finden, welche fachlich ausgezeichnet und zusätzlich noch toll gestaltet ist.

Als angehender Lehrer freue ich mich natürlich auch, dass es Menschen gibt, welche aktiv die (von mir manchmal so empfundene) Kluft zwischen forschender Wissenschaft und schulischer Lehre überbrücken wollen. Nach kurzer Lektüre Ihres Emailverkehrs kann ich mir vorstellen, dass Ihr beachtliches Engagement mit erheblichem Aufwand verbunden sein muss. Ich möchte mich dafür stellvertretend für all die bedanken, die diese Besonderheit vielleicht nicht immer zu schätzen wissen können.

Ich hoffe, dass Sie und Ihr "Team" noch möglichst lange die Motivation und Zeit für Ihr spannendes Projekt aufbringen können und alles Gute für Ihr berufliches und persönliches Glück!

J. H.

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Diese Seite ist Teil eines großen Webseitenangebots mit weiteren Texten und Experimentiervorschriften auf Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie.
Letzte Überarbeitung: 25. November 2015, Dagmar Wiechoczek