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Ein Lösemittelbrand und der Löschversuch
mit Wasser. Beispiel: Essigsäureethylester (Fotos: Daggi) |
Versuch: Löschen von Lösemittelbränden
Demonstrationsversuch; 10 min.
Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.
(Der Versuch sollte ausdrücklich auch als Schülerversuch
konzipiert werden. Denn nur so lernen die Schüler, mit daraus resultierenden
Gefahrensituationen fertig zu werden. Allerdings ist dann eine ausreichende Belehrung
unerlässlich!)
Sachanalyse
Lösemittelbrände lassen sich nur dann mit Wasser löschen, wenn die
Stoffe mit Wasser mischbar sind (niedere Alkohole, Aceton). Apolare Lösemittel wie Benzin,
Ether und Ester mischen sich dagegen nicht mit Wasser und schwimmen wegen der
niedrigeren Dichte auf der Wasseroberfläche. Will man Benzinbrände mit Wasser
löschen, so hat das ein großflächiges Ausbreiten des Brandes zur Folge.
Anhand der unten beschriebenen Versuche lassen sich alternative Löschstrategien
erarbeiten. Zu den einfachsten gehört das Abdecken der Flammen mit einem feuchten
Tuch oder einer feuchten Zeitung.
Setzt man statt Aceton Nagellackentferner, statt Essigester Klebstoffentferner und statt
Heptan aus der Vorratsflasche Reinigungs- oder Feuerzeugbenzin ein, so wird der
Alltagsbezug der angesprochenen Thematik noch deutlicher herausgestellt.
Geräte
Porzellanschalen, feuerfeste Unterlage (wenn möglich, gekachelte Labortische),
Schutzbrillen.
Chemikalien
Ethanol (Brennspiritus) (F) oder Methanol (T,F), Aceton (F+), Benzin bzw. Heptan (F+),
Essigsäureethylester (F).
Durchführung
1. Sicherheitsmaßnahmen
Schutzbrille aufsetzen.
Überzeuge dich davon, dass alle Feuerschutzmaßnahmen ergriffen worden sind.
Feuchte Handtücher und Zeitungspapier sind bereitzulegen.
Die Schüler müssen belehrt worden sein.
Vor dem Anzünden der Lösemittel ist darauf achten, dass die Flaschen
verschlossen weggestellt wurden.
Jeweils nur eine Schale pro Gruppe anzünden lassen.
2. Löschen von Bränden mit wasserlöslichen
Substanzen
Gieße ca. 10 - 20 ml Ethanol (bzw. Methanol oder Aceton) in eine Schale und entzünde die
Flüssigkeit.
Ausdrücklich nur zur Demonstration versucht der Lehrer, die Flamme vorsichtig
auszupusten. Leicht blasen, damit die Flüssigkeit nicht ins Gesicht spritzt. Wie
zu erwarten war, wird die Flamme durch die Luftzufuhr noch zusätzlich angefacht.
Nun gießt du Wasser in die brennende Schale. Ab einem bestimmten
Mischungsverhältnis verlöschen die Flammen, da der Dampfdruck des Lösemittels
über der Mischung zu gering wird.
3. Löschen von Bränden mit nicht in Wasser löslichen
Substanzen
Gieße in eine neue Schale 10-20 ml Benzin oder Ester und entzünde. Gib vorsichtig
Wasser hinzu. Zunächst werden die Flammen angefacht, da das verdampfende
Wasser Lösemittel mit in die Gasphase reißt. Bald läuft das Gefäß
über, der Brand breitet sich über den Labortisch aus.
Löschen dieses Brandes erfolgt durch Abdecken mit einem feuchten Handtuch oder einem
feuchten Blatt Zeitungspapier. Auch Sand oder ein Schaumlöscher können hier
eingesetzt werden.