Versuch: Modellversuch zum Friteusenbrand

Demonstrationsversuch; 10 min.

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.

Sachanalyse
Beim Löschen von Bränden, die von heißen Ölbädern ausgehen, wird häufig der Fehler gemacht, dass Wasser auf das Feuer gespritzt wird. Man vergisst, dass brennendes Öl über 250 °C heiß ist und Wasser "schon" bei 100 °C siedet. Das Wasser verdampft schlagartig und reißt dabei große Mengen Öl mit sich. Das Öl verteilt sich über den ganzen Raum und brennt großflächig weiter. Die Folge ist eine explosionsartige Ausbreitung des Brandes.

Geräte
Heizplatte, flache Metallschale (keinen Topf verwenden), Wasserspritzflasche, Rohrzange, Schutzbrille, feuerfeste Unterlage oder gekachelter Labortisch.

Chemikalien
Paraffinöl.

Durchführung

Schutzmaßnahmen:
Vor dem Versuch überzeuge man sich zusammen mit den Schülern, ob das notwendige Sicherheitsmaterial zur Hand ist.
Die Schüler sollten auf Abstand gehalten werden.
Der Labortisch muss leergeräumt sein.
Schutzbrillen aufsetzen!
Führt man den Versuch dann wie beschrieben durch, so ist er nicht sonderlich gefährlich.

Im Modellversuch wird statt des Olivenöls Paraffinöl verwendet, da ersteres beim Erhitzen zuviel augenreizendes Acrolein freisetzt.

Man erhitzt auf der Heizplatte die Porzellanschale oder flache Metallschale mit 20 - 30 ml Paraffinöl, bis der Flammpunkt, der bei 250 °C liegt, erreicht ist. (Der Flammpunkt ist die Temperatur, ab der man das System durch eine äußere Zündquelle in Brand setzten kann.)
Man stellt die Heizplatte ab und nimmt die qualmende Schale mit einer Rohrzange herunter.
Mit einem Bunsenbrenner oder einer Lunte entzündet man die Dämpfe. Anschließend spritzt man einige wenige (!) Tropfen Wasser auf das brennende, heiße Öl. Das kann man mehrmals wiederholen.

Ergebnis
Mit lautem Zischen schießt das brennende Öl heraus (-> Bild) und verteilt sich über den Tisch.

Löschstrategie
Man lässt entweder ausbrennen oder löscht durch Abdecken mit einem feuchten (aber nicht mit tropfnassem!) Tuch oder mit Feudeln. Man kann aber auch eine feuchte Zeitung verwenden. Das wirkt auf die Betrachter besonders überraschend…

Prof. Blume demonstriert den Modellversuch zum Friteusenbrand
(Foto: Daggi)


Hintergründe zum Experiment


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Letzte Überarbeitung: 05. Februar 2012, Dagmar Wiechoczek