Was deine Haut feucht hält und Blumen trocknet

Experimente:
Versuch: Hygroskopie von Glycerin
Versuch: Der wirklich miese Jugendherbergs-Trick
Versuch: Künstliche Trockenblumen


Die Werbung verspricht: Nehmen Sie unsere Hautcreme oder Body-Lotion, und Sie erfreuen sich und Ihren Partner den ganzen Tag an feuchter und geschmeidiger Haut.

Schauen wir uns die Zusammensetzung solcher kosmetischer Zubereitungen an: Die ist auf der Packung angegeben.
Es ist immer Glycerin dabei. Da steht dann meistens der englische Name für Glycerin, glycerol. Es handelt sich bekanntlich um einen Dreifach-Alkohol.

Das ist eine Substanz, die so gern Wasserstoffbrückenbindungen bildet, dass sie sogar aus der Atmosphäre Wasserdampf anzieht. Man spricht von Hygroskopie. Wenn du Glycerin auf der Haut hast, zieht es sofort und konstant Wasser an. Das hält deine Haut feucht. Zuviel darf es aber nicht sein: Dann ist Glycerin nur klebrig. Das erinnert dich vielleicht an andere hygroskopische Substanzen. Das sind alle Stoffe, die beim Stehen an der Luft klumpig werden. Wie zum Beispiel einige Zucker. Saccharose zum Beispiel hat noch mehr OH-Gruppen als Glycerin. In diesem Zusammenhang gibt es einen miesen Jugendherbergs-Trick, den du natürlich nicht anwenden wirst. Versprochen?

Lies hierzu auch:
Was ist bloß mit unserem Glycerin los?

Hygroskopische Substanzen nimmt man gern als Trocknungsmittel. Das sind festes Kaliumhydroxid oder konzentrierte Schwefelsäure. Die gibt man im chemischen Labor gern in einen Exsikkator. In Verpackungen für empfindliche elektronische Geräte findet man häufig Beutelchen mit Kieselgel ("Zum Verzehr nicht geeignet"), das Wasserdampf absorbiert. Damit kann man auch Blumen trocknen (-> Versuch).

(Foto: Daggi)


Wasser-Absorber sind übrigens auch in den Babywindeln enthalten ("Ultra-Windeln"). 5 g solcher Stoffe können 0,3 l Wasser aufnehmen, indem sie es chemisch binden. Sie geben es auch unter Druck nicht wieder ab, so dass das Baby auch beim Sitzen trocken bleibt und sich wohlfühlt. Es handelt sich dabei nicht mehr nur um Silicate wie die Zeolithe, sondern auch um moderne Wasser bindende Kunststoffe.


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Letzte Überarbeitung: 27. Januar 2005, Dagmar Wiechoczek