Modellversuch zum Claus-Prozess

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.


Bei diesem Verfahren wird Schwefelwasserstoff, der bei der Druckgasentschwefelung anfällt, in einer Symproportionierungsreaktion zu elementarem Schwefel oxidiert. In der Praxis verbrennt man ein Drittel des anfallenden Schwefelwasserstoffs mit Luftsauerstoff zu Schwefeldioxid:

2 H2S + 3 O2 ————> 2 SO2 + 2 H2O

Das entstandene Schwefeldioxid lässt man mit dem restlichen Schwefelwasserstoff reagieren. Unter der Einwirkung von Wasser als Katalysator läuft dabei folgende autokatalytische, exotherme Symproportionierungsreaktion ab:

Kat.
SO2 + 2 H2S ————> 3 S + 2 H2O

Bild 1: Aufbau zum Modellversuch zum Claus­Prozess
(Quelle: Cornelsen)


Geräte
Siehe Versuchsanordnung (Skizze).

Chemikalien
Schwefelwasserstoff (F, T+), Schwefeldioxid (T), Pril, dest. Wasser.

Vorschriften zur Herstellung der Schadgase:
Schwefeldioxid
Schwefelwasserstoff

Durchführung
Man füllt je einen trockenen Kolbenprober zu einem Drittel mit Schwefeldioxid und zu zwei Dritteln mit Schwefelwasserstoff.
Die Gase werden beginnend mit dem SO2 langsam in das U­Rohr geschoben, das als Katalysator etwas Wasser mit Pril enthält. Pril sorgt für Vergrößerung der benetzten Glasoberfläche. (Deshalb muss das U­Rohr zuvor damit ausgespült werden.) Es bilden sich rasch weiße Nebel, die sich an der Glaswand als gelbe Masse niederschlagen: Schwefel und Kondenswasser.

Bild 2 (Foto: Daggi)


Hinweise
1. Man sollte nicht zuviel Wasser ins U-Rohr füllen, damit die Gase nicht gegenseitig abgesperrt werden.

2. Wenn man keine Gase hat, kann man stattdessen in einem Reagenzglas Lösungen von Natriumsulfid (C,N) und von Natrium(bi)sulfit (Xn) mischen.

Hintergründe zum Experiment


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Letzte Überarbeitung: 11. Februar 2009, Dagmar Wiechoczek