Citronensäure in der Metallurgie

Experimente:
Versuch: Zitronensaft als Rostentferner
Versuch: Untersuchung der Vorgänge bei der Versilberung von Christbaumkugeln


Wusstest du, dass du mit Zitronensaft Rost entfernen kannst (-> Versuch)? Das funktioniert, weil das Eisen im Rost von der Citronensäure, die im Zitronensaft enthalten ist, komplexiert wird. Es entsteht der Eisen(III)-citrato-Komplex. Ähnliche Komplexe bilden Citronensäure und ihre Salze auch mit vielen anderen Schwermetallen wie zum Beispiel mit Kupfer(II)-Ionen. Aus diesem Grunde nutzt man Citronensäure in der Metallurgie zum Reinigen ("Beizen") von metallischen Oberflächen. Das geschieht so gründlich, dass man damit Aluminium, Kupfer und andere Buntmetalle sogar chemisch polieren kann. Aber auch zur Entkalkung und Entrostung von Kesselanlagen wird die Citronensäure genutzt. Übrigens erfolgt die Dekontaminierung von radioaktiv verseuchten Metalloberflächen ebenfalls durch Abbeizen mit Säure, also auch ein Einsatzfeld für unsere Citronensäure.
Citronensäure wird auch galvanischen Bädern zugesetzt. Der Grund: Bei der galvanischen Herstellung von feinen metallischen Überzügen spielt in erster Linie die Kristallbildung der abzuscheidenden Metalle eine wichtige Rolle. Ihr Ablauf entscheidet darüber, ob z. B. die Verchromung zu gröber kristallinen, grauen Belägen führt oder ob das Werkstück aufgrund der Bildung vieler, eng zusammenhaftender Mikrokristalle glänzt oder sogar spiegelt.
Der Ablauf des Kristallwachstums kann durch Zusätze beeinflusst werden. Hierbei spielen die so genannten Kristallisationsinhibitoren eine wichtige Rolle. Das sind vor allem anorganische oder organische Komplexbildner wie die Cyanid-Ionen, Glucose oder Citronensäure. Deren Funktion erklären wir am Beispiel der Versilberung von Christbaumkugeln. Hier gibt es auch überzeugende Versuche zum Thema.


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Letzte Überarbeitung: 30. November 2000, Dagmar Wiechoczek