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Anfragen wegen Facharbeiten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume |
221
F: Hallo liebes Professor Blume Team,
ich habe ein großes Problem. Im Rahmen der Suche nach Informationen über das Thema "Zweikammersystem einer
Brennstoffzelle" einer Facharbeit im Chemie LK bin ich auf ihre Seite gestoßen und habe auch alles nötige
gefunden. Da ich dieses Projekt als Versuch durchführe habe ich auch ihre Versuchsanleitung verwendet. Allerdings
fehlt mir noch eine geeignete Kationnepermeable Membran. Am liebsten würde ich das Nafion verwenden (so wie
auch geraten wurde). Bitte sagen sie mir wo ich diese Membranen bekommen kann.
vielen Dank
A: Früher konnte man die Membran bei DuPont bestellen. Das geht
dem Vernehmen nach nicht mehr. Ich kenne momentan keine Quelle mehr. Vielleicht versuchen Sie es mal bei der
Firma Reichelt Chemietechnik, Heidelberg. Da Sie relativ wenig Membran benötigen, sollten Sie sich mit
anderen Schulen zusammenschließen, wenn Sie eine größere Menge abnehmen müssen.
222
F: Ich schreibe im Moment an meiner Facharbeit über Wasserhärte und habe
die anhand von Tirtriplex III gemessen. Nun benötige ich für mein Ergebnis die Bestandteile der Indikator-Puffertablette.
Da ich sie nicht in diversen Chemikalienkatalogen die wir bei uns im Labor haben finden konnte, würde es mich sehr
freuen, wenn sie mir weiterhelfen könnten.
A: Das steht alles in unserer Webseite zur Wasserhärte!
223
F: Könnten Sie mir bitte bei der Festlegung der D bzw. L-Konfiguration bei
der Äpfelsäure weiterhelfen. Ich habe das Problem, dass ich bei dieser Dicarbonsäure nicht so recht weiß, welches
C das am höchsten oxidierte ist. Daher weiß ich nicht so recht wie ich die Kohlenstoffkette drehen muss. Gibt für
diesen Fall auch allgemein gültige Regeln?
A: Behandeln Sie das Problem wie bei der Milchsäure, aber statt mit der
endständigen Methylgruppe nur mit einem anderen Rest!
224
F: Im Rahmen einer Facharbeit zum Thema Klebstoffe würde ich gerne einen
Klebstoff auf Acrylsäureesterbasis ( z.B. Cyanacrylsäure) in einem Versuch selbst herstellen. Leider verliefen
Recherchen zu Versuchen dieser Art erfolglos, so dass ich mich in der Hoffnung an Sie wende, dass sie mir einen
Vorschlag für einen Versuchsaufbau zur Verfügung stellen können.
Für Ihre Hilfe wäre ich Ihnen dankbar.
225
F: Leider habe ich auf ihre Homepage nicht die Informationen gefunden, die
ich gesucht habe und frage sie daher um direkten Rat.
Ich beschäftige mich im Rahmen meiner Facharbeit mit PLM und Polyesteramiden. Ich habe die PLM in Natronlauge
aufgelöst und frage mich nun, wie sich die Esterbindung durch Zugabe von OH- Ionen zersetzten kann. Das sich die
Bindung durch Zugabe von Wasser wieder in Milchäure zurück bildet ist mir klar, aber was passiert bei OH Ionen.
Das Ergebnis des Versuches ist, dass sich die gesammte PLM auflöst, aber warum?
Meine Gedanken dazu sind, dass sich das OH- Ion an das Kohlenstoff der Esterbindung setzt und sich gleichzeitig
die Doppelbindung des Kohlenstoffs zum Sauerstoff auflöst. Dadurch hätte ich ein Kohlenstoff, dass an 3
Sauerstoffatome gebunden ist, bei denen eines eine echte negative Ladung hätte. Als Endprodukt hätte ich gerne
eine pH neutrale Lösung, denn bei meinem Versuch wurde die Flüssigkeit (Natronlauge + Polymilchsäurestücke) pH
neutral. Außerdem habe ich in einem CHEMKON Heft gelesen, dass sich häufig Kohlendioxidmoleküle bilden, wenn
man einen biologisch abbaubaren Kunststoff zersetzen lässt. Kann die ui beschriebene Reaktion ablaufen, wenn
nun noch der sauerstoff aus der Esterbindung herausgeht, der mit dem Rest verbunden ist und sich dann eine
Protonen verschiebung statt findet, so dass man CO² an dem einen Rest und eine Hydroxylgruppe an dem anderne hat?
Das Problem dabei ist, spalltet sich das Kohlendioxidteilchen ab, denn es ist noch an dem Rest gelöst? Wir
haben im Unterricht gelernt, dass es schwer ist, Bindungen zwischen gleichen Atomen aufzulösen.
Kann ein weiteres OH-Ion diese Bindung knacken und sich an den Rest setzen, so dass dieser auch zu einem Alkohol
wird und sich CO² bildet?
Es wäre sehr nett, wenn sie mir diese Frage beantworten könnten. Ja oder nein reicht (bei nein wäre eine begründung
und eine Hilfe hilfreich)
Ebenfalls habe ich ein Problem mit den Polyesteramiden. In der Versuchsbeschreibung heisst es, dass man Adipinsäure
mit Methanol löst und das Gemisch mit Hexamethylendiamin vermischt. Dabei entstehen AH-Salze. Wird der Methanol
gebraucht um bei der Adipinsäure die eine Carboxylgruppe zu maskieren, damit das Hexamethylendiamin nur mit einer
Seiter der Adipinsäure reagieren kann und die andere Carboxylgruppe frei ist, um weiter zu reagieren und wenn das
der fall ist, warum kann das methanol nciht von dem hexamethylendiamin verdrängt werden später aber von dem Butandiol?
Und wie werden die Amidbidungen abgebaut? Falls sie auch nur eine meienr Fragen beantworten könnten, wäre ich
ihnen schon sehr dankbar!
Hochachtungsvoll...
A: Ihr Problem ist, dass Sie keine Vorstellung von den Reaktionsabläufen
bei der Ester- bzw. Amidbildung haben. Das Gleiche gilt für deren Spaltung. Ich schlage deshalb vor, dass Sie sich
erst einmal in einem Lehrbuch schlau machen. Ich empfehle Ihnen: H. Beyer, Lehrbuch der Organischen Chemie,
S. Hirzel Verlag.
Die von Ihnen angesprochenen Mechanismen sollten Sie mit Ihrem Betreuer an der Tafel besprechen.
Zum PEA empfehle ich eine Anfrage beim Hersteller, also bei den Bayer-Werken. Ein Kunststoff namens PLM ist
mir nicht bekannt. Meinen Sie vielleicht PLA?
Weitere Fragen bitte an den Betreuer!
F: Ich hätte doch noch eine Frage an sie, da weder meine Betreuerin,
noch sämtliche Lehrbücher, die mir in die Hände vielen helfen konnten. In meiner Versuchsbeschreibung ist von
AH-Salz, welches durch Adipinsäure (in Methanol gelöst) und Hexamethylendiamin erzeugt wird die rede. Ich find
aber leider nichts über das AH-Salz. Meine Frage ist daher, was ist das AH-Salz, Aufbau, Formel.
Dieses Salz reagiert weiter mit Adipinsäure und Butandiol. Zwischen Adipinsäure und Butandiol findet eine
veresterung statt, die zusammen mit dem AH-Salz zu einer langen Kette (Polyesteramid) führt. Die Reaktion, die
zu dem AH-Salz führt müsste auch eine Kondensation sein. Kann sie auch eine Polykondensation sein? Wie sieht
das AH-Salz aus. Hat es Makromoleküle (eigentlich nciht möglich, da es kristaline sind) oder ist es cyclisches
Molekül und wenn ja, wie sehen sie aus?
Denn meiner Meinung nach kann aus sterischen Gründen sich die Adipinsäure mit dem Hexamethylendiamin nicht zu
einem cyclischen Molekül zusammensetzten, da die einzelnen Kohlenstoffatome Sp³ hybridisiert sind und der Raum für
eine cyclische zusammensetzung nicht da ist.
Ich habe meine Betreuerin gefragt, sie sagt, dass sie sich mit dem Thema nicht auskennt und auf meine
Ergebnisse gespannt ist. Leider habe ich bislang nur Ergebnisse zu Polymilchsäure. Zu Polyesteramiden finde ich
keine Information, außer in Dissertationen, doch diese sind auch nicht wirklich von bedeutung für mein Thema,
weil sie sich über die Mechanismen der Synthese totschweigen.
Es wäre sehr freundlich, wenn sie mir noch einmal antworten könnten
A: Dazu müsste ich auch erst recherchieren. Fragen Sie bei den
Bayerwerken nach.
F: Ich habe bei den Bayer-WErken schon nachgefragt. Die sind leider
nicht bereit, mir informationen zuzuschicken. Dennoch danke, dass sie sich die Zeit genommen haben.