Wie die Emulsion aufgebaut ist

Experimente:
Versuch: Das Fällen der Silberhalogenide
Versuch: Die Wirkung von Gelatine als Schutzkolloid
Versuch: Die Herstellung einer lichtempfindlichen Gelatineschicht


Die lichtempfindliche Schicht, die auch als Emulsion bezeichnet wird, ist der Kern des Schwarzweiß-Films. Sie ist nur 5-10 µm dick.
Sie besteht aus Silberbromid-Mikrokristallen, die in Gelatine eingebunden sind. Das sind Oktaeder. Sie sind aber oftmals nur als Dreiecke ausgebildet. Sie sind so klein, dass die Informationsdichte der Emulsion etwa 106 bit/cm2 beträgt.

Zur Herstellung einer Emulsion werden Lösungen von Silbernitrat und Kaliumbromid in einer Gelatinelösung zusammengegeben (-> Versuch). Dabei fällt Silberbromid aus und bildet Mikrokristalle:

AgNO3 + KBr ———> AgBr + KNO3

Man könnte nun meinen, dass die Gelatine als Klebstoff für die Silberbromidkristalle wirken soll. Aber es gibt noch einen weiteren Grund für den Zusatz von Gelatine: Das bekannte Zusammenballen des Silberbromidniederschlags (wie bei diesem Versuch deutlich zu sehen) bleibt aus! Denn die Gelatine verhindert das Zusammenklumpen der Kristalle (-> Versuch) und sorgt so für eine gleichmäßige Verteilung. Man spricht von einem Schutzkolloid.
Im Bereich der Fotografie werden heute überwiegend Silberbromid-Emulsionen verwendet, die dazu noch 2-8 % Silberiodid enthalten.
Zusätzlich zu der Halogenid-Zusammensetzung beeinflussen auch Reifungsprozesse die Eigenschaften der Emulsion. Sie laufen im Anschluss an die Fällung ab und sind unter anderem für die Kristallgröße und das Einbringen von Reifekeimen verantwortlich. So können die Empfindlichkeit und damit auch das Auflösungsvermögen des Filmes variiert werden.


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Letzte Überarbeitung: 22. Dezember 1999, Dagmar Wiechoczek