Vom Negativ zum Positiv

Experimente:
Versuch: Die Belichtung durch ein transparentes Negativ
Versuch: Das Kontaktverfahren


Wenn du deinen Negativ-Film (nicht Dia-Film!) zum Entwickeln in ein Fotolabor gibst, erhältst du beim Abholen eine Tasche mit Bildern und durchsichtigen Streifen.

Bei den durchsichtigen Streifen, die auch als Negativstreifen bezeichnet werden, handelt es sich um deinen verarbeiteten Film. Die Abbildungen, die du darauf siehst, sind hell-dunkel-verkehrt; das heißt Dinge, die in Wirklichkeit hell sind, erscheinen im Negativ dunkel und umgekehrt.

Schwarzweiß-Negativ und Schwarzweiß-Positiv (Foto: Blume)


Wenn du einen Farbfilm verwendet hast, sind zusätzlich die Farben "verkehrt", so dass du anstelle der realen Farbe ihre Komplementärfarbe siehst.

Farbnegativ und Farbpositiv (Foto: Blume)


Die Positive werden auch als "Abzüge" bezeichnet. Sie entsprechen sowohl in ihrer Hell-Dunkel-Verteilung als auch in ihren Farben der Wirklichkeit.

Für die Herstellung dieser Positive gibt es mehrere Möglichkeiten:

a) Die Belichtung durch ein transparentes Negativ
Dieses Verfahren ist heute am weitesten verbreitet und wurde sicher auch für die Herstellung deiner Positive verwendet.
Hierbei belichtet man ein Blatt Fotopapier durch ein transparentes Negativ (-> Versuch). Durch die dunklen Stellen des Negativs kommt wenig Licht, so dass sie auf dem Positiv später hell erscheinen. Umgekehrt erscheinen die hellen Stellen später dunkel.
Bei einem Farbfilm werden zusätzlich die Farben "umgekehrt", so dass auf dem Positiv die Komplementärfarben des Negativs erscheinen.
Da die Belichtung des Fotopapiers mit Hilfe eines Vergrößerungsgerätes geschieht, können beliebig große Abzüge von dem Negativ hergestellt werden.

b) Die Kontaktkopie
Die Kontaktkopie eignet sich besonders dann, wenn das Negativ aus Papier (z. B. Fotopapier) ist und die gleiche Größe wie das gewünschte Positiv hat.
Bei dem Verfahren wird das Negativ auf ein neues Blatt Fotopapier gelegt und belichtet (-> Versuch). Dabei kehren sich, wie bei der Belichtung durch ein Negativ, die Helligkeitsverhältnisse und die Farben um.
Die entstehenden Positive sind allerdings seitenverkehrt und etwas unscharf, so dass dieses Verfahren in der Praxis kaum angewendet wird.
Es eignet sich jedoch hervorragend, um von deinen Lochkamera-Aufnahmen, die ja zunächst Negative sind, Positive herzustellen.


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Letzte Überarbeitung: 10. Juni 2010, Dagmar Wiechoczek