Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

E-Mail-Gruppe 135
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F: Hallo! Wir haben in der Schule einen Versuch gemacht wobei mir NaOH mit HCl titriert haben! Dabei sollt eine Gruppe die Leitfähigkeit während der Titration feststellen. Allerdings weiß ich nicht wie ich mir das erklären soll! Vielleicht können sie mir eine Hilfe bieten!


A: Schreibe die Reaktionsgleichung in Ionen-Form hin:

H+ + Cl- + Na+ + OH- ———> Na+ + Cl- + H2O

Während der Titration nimmt die elektrische Leitfähigkeit mit der Zugabe an Natronlauge linear ab, weil die Ionen-Konzentration abnimmt.
Nach dem Äquivalenzpunkt steigt sie wieder linear an, weil nun überschüssige, gut leitende Natronlauge zugegeben wird. Da das OH--Ion weniger gut leitet als das H+, ist der Anstieg nicht so steil wie der Abfall zu Beginn der Titration. Es resultieren zwei Geraden. Im Schnittpunkt der beiden Geraden liegt der Äquivalenzpunkt.

Auf dieser Webseite wird die Kurve der Leitfähigkeitstitration gezeigt und ihre Entstehung erklärt.


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F: Wie stellt man im Unterricht Magnesiumlauge her?


A: Man geht von Magnesiumoxid aus. Das ist im Sportunterricht im Allgemeinen als Magnesia bekannt.
Magnesiumoxid altert sehr schnell. Deshalb nutzt es nichts, Magnesia in Wasser aufzuschlämmen - wie etwa CaO bei der Demonstration von Kalkwasser bzw. "Kalklauge":

CaO + H2O ———> Ca(OH)2

Gehen Sie deshalb so vor:
Geben Sie in ein Becherglas destilliertes Wasser und dazu einige Tropfen Phenolphthalein-Lösung. Nehmen Sie sodann ein Magnesiumband, entzünden Sie es und lassen Sie die entstehende weiße Asche direkt in das Wasser fallen. Die Lösung färbt sich rot. Achtung, dabei nicht in die Mg-Flamme schauen. UV-Strahlung!

MgO + H2O ———> Mg(OH)2


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F: Was ist Plantaren?


A: Plantaren ist ein Fettsäure-Ester mit einem Zucker (z. B. Saccharose). Es hat Tensid-Eigenschaften und ist biologisch abbaubar. Es ist in Geschirrspülmitteln wie PRIL enthalten.


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F: Wenn man eine gewöhnliche Brausetablette (z.B. Aspirin, Vitamintablette) in einem Glas Wasser auflöst, geht sie zunächst unter, sprudelt eine zeitlang am Glasboden, geht aber kurz bevor sie sich vollständig auflöst, an die Oberfläche. Frage: Warum geht die Tablette hoch und bleibt nicht am Boden?


A: Die Tablette sinkt ab, weil sie schwerer/dichter ist als Wasser. Das Gas, das auch unterhalb und wohl auch innerhalb der Tablette entsteht, kann sie nicht heben, weil der Auftrieb nicht ausreicht. Die Tablette wird aber auf Grund des Lösens zunehmend leichter. Deshalb steigt sie irgendwann auf, weil das weiterhin entstehende Sprudel-Gas nunmehr den Auftrieb liefern kann.


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F: Mich würde es interessieren, ob sich Gummi durch eine umgekehrte Vulkanisationsreaktion wieder in seine Bestandteile zerlegen lässt. Wenn dies der Fall sein sollte, so suche ich nach einer Möglichkeit diese Reaktion
1.katalysatorenabhängig
2.umweltfreundlich/ungiftig ablaufen zu lassen.
Wenn der handelsübliche Gummi diese Möglichkeiten nicht hat, was müsste man dem Gummi zusetzen damit es funktioniert


A: Beim Vulkanisieren wird dem Latex Schwefel zugesetzt, welcher vernetzende Schwefelbrücken-Bindungen zwischen den ungesättigten Molekülketten des Latex bildet. Der Schwefel ist so fest gebunden, dass er weder physikalisch noch chemisch ohne weiteres heraus gelöst werden kann.
Wenn man das könnte, wäre das Gummirecycling kein Problem! So muss man Gummi wie gehabt stofflich erhaltend recyceln.

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Letzte Überarbeitung: 17. Februar 2008, Dagmar Wiechoczek