Peroxycarbonate (Peroxocarbonate) und Percarbonate

Peroxy(di)carbonate (auch Peroxocarbonate genannt) spielen eine wichtige Rolle bei Kunststoffsynthesen, z. B. bei der Herstellung von PVC oder PE. Percarbonate sind in vielen Vollwaschmitteln als Bleichsubstanzen enthalten.


Peroxy(di)carbonate enthalten gebundene Peroxide
Die zugrunde liegende Peroxycarbonsäure H2CO4 ist nicht stabil und eher hypothetisch, wohl aber gibt es die Anionen HCO4- sowie CO42-, die im Natriumperoxycarbonat vorliegen.


Außerdem gibt es die Natriumperoxydicarbonate mit dem Anion C2O62-,

gebildet durch Elektrolyse aus Carbonat:


Beim Kontakt mit Wasser gehen Peroxy(di)carbonat-Anionen leicht unter H2O2-Abspaltung in normales Carbonat CO32- über.


Bei der Kunststoffsynthese zerfällt Natriumperoxydicarbonat in zwei Radikale, indem die Peroxo-Brücke homolytisch gespalten wird.


Diese Radikale starten die Polymerisation von Monomerenmolekülen bei Kunststoffsynthesen.


Natriumpercarbonate sind Peroxohydrate
Dies sind allerdings nur hydratartige H2O2-Addukte, z. B. 2 Na2CO3 • 3 H2O2. Die genaue Bezeichnung für die Gruppe ist Natriumcarbonat-peroxohydrate.
Sie zerfallen in Wasser unter Bildung von Carbonat sowie von Sauerstoff und Hydroxylradikalen. Diese wirken bleichend, deshalb werden Percarbonate anstelle von Peroxoboraten Waschmitteln zugesetzt. Natriumpercarbonat wirkt anders als die Perborate nicht schädigend auf die Umwelt.


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Letzte Überarbeitung: 16. Februar 2010, Dagmar Wiechoczek