Bild 1: Holzfeuer gilt als sehr gemütlich
(Foto: Blume)


Holz als Heizstoff

Experimente:
Versuch: Wir untersuchen Harze und Terpene
Versuch: Trockene Destillation von Holz
Versuch: Analyse des Kondensats bei der Verschwelung von Holz


Mit Holz zu heizen gilt als schick, weil es umweltfreundlich sein soll. Hauptgrund ist wohl aber auch, dass Holz im Vergleich zu den fossilen Brennstoffen billiger ist. Übrigens nennt man Brennholz heute vornehm „Energieholz“.

Bild 2: Ein Stapel Brennholz im Teutoburger Wald
(Foto: Blume)


Zum Umweltargument: Vordergründig wird genauso viel CO2 freigesetzt wie biologisch fixiert wurde. Viele Leute mögen den Geruch von Holzfeuer - aber dass sie überhaupt etwas riechen, liegt daran, dass es nicht nur CO2 und Wasserdampf als Verbrennungsprodukte gibt. Wenn die Verbrennung nicht perfekt abläuft, wird (nicht nur feuchtes!) Holz eher destilliert als verbrannt - dann bilden sich organische Schadstoffe, wie es ganz besonders bei harzreichem Koniferenholz der Fall ist. Dazu entstehen auch bei Verbrennen von trockenem Holz viele andere, vor allem anorganische Schadstoffe - beispielsweise Stickoxide und auch Schwefeldioxid. Eine Destillation läuft auch ab, wenn man grobe Holzstücke am offenen Lagerfeuer verbrennt.

Bild 3: Verlöschtes Lagerfeuer
(Foto: Blume)


Was der Heizwert besagt
Der Heizwert gibt an, welche Wärmemenge aus einem Brennstoff pro Masseneinheit gewonnen werden kann.

Beim Vergleich der Heizwerte verschiedener Brennstoffe muss man beachten, dass man gleiche Bezugsgrößen hinsichtlich der Massen benutzt. Heizwerte sollten eigentlich auf 1 kg Brennstoff bezogen werden.

Bei Heizöl denkt man jedoch vorrangig in Litern: Ein Liter Heizöl besitzt beispielsweise einen Heizwert von etwa 11,4 kWh. Bei Erdgas wird der Heizwert eines Kubikmeters angegeben; er beträgt etwa 10,0 kWh.

Den Heizwert von Holz bezieht man auf einen Raummeter (rm). Der Begriff ist das Handelsmaß für Brennholz und beschreibt einen Stapel aus ein Meter langen, runden Holzknüppeln mit einer Breite und Höhe von einem Meter. (Im Gegensatz dazu wird ein massiver Holzwürfel von einem Meter Kantenlänge als Festmeter (fm) bezeichnet (1 rm = 0,7 fm).)

Es gelten deshalb folgende Umrechnungsfaktoren:

1 rm Holz mit einem Heizwert von 1000 kWh entspricht 88 l Heizöl oder 100 m3 Erdgas.


Wovon der Heizwert des Holzes abhängt
Die Heizwerte von Holz sind artenabhängig. Sie schwanken zwischen 1100 kWh/rm bei der weichen Pappel und 2040 kWh/rm für die Robinie. Eichenholz bringt es auf 1900 kWh/rm.

Harze und Lignin steigern den Heizwert des Holzes. Nadelholz besitzt einen höheren Anteil dieser Holzbestandteile pro Gewichtseinheit und hat daher auch einen höheren Heizwert als Laubholz.

Die Laubhölzer besitzen jedoch eine höhere Dichte. Deshalb ist deren Heizwert je Volumeneinheit deutlich höher.

Der Einfluss des Wassergehalts auf den Heizwert von Holz ist ganz besonders groß. Frisch geschlagenes Holz enthält bis zu 50 Prozent seines Gewichtes an Wasser und hat einen vergleichsweise geringen Heizwert. Nach ein bis zwei Jahren trockner Lagerung hat das Holz nur noch 15 bis 20 Prozent Wassergehalt und sollte erst dann als Brennholz verwendet werden.

Beim Verbrennen von feuchterem Holz bildet sich der gefürchtete Glanzruß - eine der Ursachen für die gefährlichen Schornsteinbrände.


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Letzte Überarbeitung: 15. September 2015, Dagmar Wiechoczek