Bild 1: Was hat Löwenzahn mit Treibstoff zu tun?
(Foto: Blume)


Treibstoffe aus Holz und Pflanzenresten

Experimente:
Versuch: Wir untersuchen Harze und Terpene
Versuch: Isolierung von Limonen aus Citrusfruchtschalen
Versuch: Unterscheidung zwischen fettem Öl und Mineralöl
Versuch: Gewinnung von Raps- oder anderen fetten Ölen
Versuch: Brennbarkeit von fetten Ölen
Versuch: Trockene Destillation von Holz
Versuch: Analyse des Kondensats bei der Verschwelung von Holz
Versuch: Alkoholische Gärung


Während des 2. Weltkriegs und in der Nachkriegszeit fuhren viele Kraftfahrzeuge mit einem außen angebrachten "Gasgenerator", in dem Holz erhitzt und destilliert wurde (-> Versuch). Mit dem Holzgas wurden die Fahrzeuge angetrieben. Im Gespräch sind auch Alkohol, Biodiesel und andere Pflanzeninhaltsstoffe, die man als Terpene bezeichnet.

Holz besteht aus organischen Verbindungen mit einem hohen Gehalt an Kohlenstoff und Wasserstoff und brennt deshalb. Hierzu tragen vor allem Cellulose und der typische Holzstoff Lignin bei. Aber auch andere Inhaltsstoffe von Pflanzen wie Fette (Tallöl) und bestimmte Kohlenwasserstoffe, die Terpene, müssen genannt werden. (Siehe hierzu die Webseite Papier.)

Beim Verbrennen von Holz wird Wärme freigesetzt, die wir nutzen können. Das ist nicht verwunderlich, denn die Biomasse ist ja gespeicherte Sonnenenergie.

Es gibt viele Kritikpunkte an der Nutzung von Biomasse zur Treibstoffgewinnung. Das gilt besonders auch für den so genannten Biodiesel. Einmal verläuft die Verbrennung nicht so eindeutig wie immer gesagt und produziert mehr Schadstoffe, als die Verbrennung von sauber definierten Erdölderivaten. Außerdem werden zu deren Produktion landwirtschaftliche Flächen genutzt, die eigentlich stillgelegt werden sollten oder besser zur Produktion von Lebensmitteln dienten. Das gilt vor allem für Alkohol als Treibstoff.

Bei der Holzzersetzung bilden sich brennbare Gase, das so genannte Holzgas, die sich teilweise im Kondensat niederschlagen. Dieses enthält Alkohole wie Methanol, Aldehyde, Carbonsäuren wie Essigsäure, Kohlenwasserstoffe (auch ungesättigte) und viele andere, niedermolekulare und zugleich gut brennbare organische Verbindungen (-> Versuch).

Belässt man es nicht nur beim Verbrennen der Pflanzen, sondern isoliert man zuvor gewisse Stoffgruppen, so kann man mit diesen Sekundärstoffen Motoren antreiben, also zur Energieumwandlung nutzen.

So gewinnt man aus den Samen von Raps ein fettes Öl, das - chemisch verändert - als Biodiesel verkauft wird (-> Versuch). Diese Öle kann man leicht von Kohlenwasserstoffen unterscheiden (-> Versuch). Sie brennen sehr gut (-> Versuch) und können deshalb (wenn es wie z. B. in Wasserschutzgebieten sinnvoll erscheint) z. B. Dieseltreibstoffe oder Schmieröle auf Erdölbasis ersetzen.

Aus Nadelhölzern, aus Pflanzen wie der Wolfsmilch (Euphorbia) oder sogar aus dem Löwenzahn oder aus Schalen von Citrusfrüchten gewinnt man Terpene, Gemische von cyclischen Kohlenwasserstoffen (-> Versuch). Man kann die Terpene direkt als Treibstoff einsetzen oder sie wie Erdöl zuvor cracken und so veredeln.

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Bild 2: Euphorbia latyris (auch lathyris)
(Foto: Blume)


Bekannt sind auch Alkohole (Ethanol und Methanol) als Treibstoff oder Antiklopf-Treibstoffzusatz. Sie werden biotechnologisch durch Gärung von Resten, die z. B. bei der Zuckerherstellung anfallen, oder aus Schilfrohr gewonnen (-> Versuch).

Bild 3: Zuckerrohr auf Mauritius (Foto: Daggi)


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Letzte Überarbeitung: 08. Februar 2012, Dagmar Wiechoczek