Salzhaltige Aerosole

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Salzhaltige Aerosole spielen eine wichtige Rolle. Auch in der Medizin sind sie nicht wegzudenken. So gilt das Inhalieren von Wasserdampf, der beim Kochen von Salzwasser entsteht, als Mittel gegen Atembeschwerden.

Manche meinen, dass dabei das Salz verdampft. Salz schmilzt aber erst bei sehr hohen Temperaturen (801 °C), um dann ab 1465 °C zu verdampfen. Beim Inhalieren handelt es sich vielmehr um salzhaltigen Wasserdampf (-> Versuch).

Wenn eine Flüssigkeit siedet, bildet sich nicht sofort Gas, sondern Dampf. Dampf ist somit ein Zweiphasensystem; er besteht aus Flüssigkeitströpfchen und der gasförmigen Luft. Das gilt auch für Wasser. Wasserdampf besteht aus feinsten Wassertröpfchen, die mit der umgebenden Luft eine Art Emulsion bilden. (So zeigt auch Nebel den Tyndall-Effekt.) Man spricht von einem Aerosol. In Aerosol von Salzwasser sind dazu noch die beim Verdampfen mitgerissenen gelösten Salze enthalten.

Solche Aerosole stellt man künstlich durch Vernebeln von Sole her. Das macht man, indem man Salzwasser mechanisch zerstäubt. Geeignet ist auch die Behandlung durch Ultraschall.

In den Innenräumen von Gradierwerken - wie zum Beispiel in Bad Rothenfelde - gibt es entsprechende Inhalationskammern, in denen man vor Nebel kaum etwas sieht. Man sollte dort auf elektronische Geräte wie Handys oder Fotoapparat achten; denn der Nebel hat natürlich ein gewaltiges Korrosionspotential.

Bild 1: Gischt und Aerosol am Meer
(Foto: Blume)


Man schickt Kranke zur Atemtherapie auch an die See. Dort entstehen die Aerosole durch die Gischt der Brandung, die das Wasser fein zerstäubt. So schmeckt Ihre Haut salzig, obwohl Sie mit dem Wasser nicht in Kontakt kommen! Hinzu kommt, dass man auf diese Weise außerdem noch mit Iodsalzen versorgt wird.

Der Effekt ist aber auch die Ursache dafür, dass weit hinter der Brandungszone die Böden stark mit Salz belastet sind.

Deshalb nehmen dort lebende Pflanzen viel Salz auf. Einige Pflanzen (Halophyten; griech. hals, Salz, phytos, Pflanze) haben sich diesem Lebensraum angepasst, indem sie spezielle Organe entwickelt haben, um das Salz auszuscheiden. Das erkennt man dann als glitzernden Blätterbelag. Statt Kochsalz scheiden sie aber meistens Soda aus, denn es geht vor allem darum, Natrium loszuwerden. Klicke hier.

Bild 2: Sodapflanze
(Foto: Blume)


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Letzte Überarbeitung: 13. Juli 2009, Dagmar Wiechoczek