Phenoplaste: Die ersten vollsynthetischen Kunststoffe
Experimente:
Versuch: Herstellung von Phenolharzen
Versuch: Der Vernetzungsgrad von Bakelit
Versuch: Darstellung eines Phenoplastes aus Hexamethylentetramin und Phenol
Versuch: Darstellung eines Phenoplastschaums aus Hexamethylentetramin und Resorcin
Versuch: Darstellung eines Phenoplastes aus Hexamethylentetramin und Resorcin
Im Jahre 1907 ließ L. H. Baekeland sich den ersten vollsynthetischen Kunststoff patentieren. Er wurde
ihm zu Ehren Bakelit genannt.
Baekeland stellte ihn aus Phenol und Formaldehyd in einer Kondensationspolymerisation
dar. Die Rohstoffe, die aus der chemischen Industrie in beliebiger Menge zur Verfügung gestellt werden konnten,
sollten einer ganzen Klasse von Kunststoffen bis heute ihren Namen geben: den Phenol-Formaldehydharzen (PF).
Diese Duroplaste, die hitzebeständig bis über 300 °C sind, stellten für das damals anbrechende 20. Jahrhundert
ungeahnte Möglichkeiten dar. Vor allem die junge Elektroindustrie verlangte nach einem Material, das als Isolator
gerade eine hohe Beständigkeit und eine nahezu beliebige Verformbarkeit mit sich bringen musste. Bakelit brachte
diese Beständigkeit mit und war dazu sogar noch gegen Lösungsmittel resistent.
Durch Füllstoffe wie Holzmehl, Textilien, Zellstoff oder Schiefermehl können die mechanischen Eigenschaften verbessert und letztlich auch der Materialverbrauch verringert werden. Auch heute werden die PF noch wegen ihrer Haltbarkeit geschätzt und eingesetzt. In abgewandelter Form werden aus ihnen z. B. Schleifscheiben, Hartfaserplatten, Sperrholz oder nach wie vor Elektrogeräte hergestellt.
Alte Gegenstände aus Bakelit sind übrigens mittlerweile heiß begehrte Stücke, die von Sammlern gesucht und entsprechend gut bezahlt werden. Das erkennt man daran, dass diese Teile nicht mehr auf Flohmärkten zu finden sind.
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